Um die Idee mal im Überzeugungston eines Laienpredigers zu formulieren, der mit einem Pappschild im U-Bahnschacht herumwedelt: Das Ende des Internets, wie wir es kennen, ist nah! Am Donnerstag veröffentlichte das kalifornische Start-up Open AI sogenannte Plug-ins für seinen Künstliche-Intelligenz-Chatbot GPT-4. Das war auf den ersten Blick eine schlichte Produkterweiterung, aber das Trügerische am digitalen Fortschritt ist immer, dass die großen Entwicklungen mit Banalitäten beginnen. Ein buntes Fenster auf den bis dahin einfarbigen Schirmen des Internets war 1994 der Beginn des World Wide Web mit seinen gewaltigen Erschütterungen der Weltwirtschaft. Mit einem schmalen Streifen auf weißem Grund, in den man Stichworte für die Internetsuche eintragen konnte, startete Google vier Jahre später das sogenannte Web 2.0 mit seinen Sortiermaschinen und sozialen Netzen, die Diktaturen stürzten und Demokratien aushöhlten. Mit seinem tastenlosen Telefon 2007 machte Apple den digitalen Raum zu einer allgegenwärtigen Parallelwelt.
Künstliche Intelligenz:Jetzt wird's bequem
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Was Werner Finck in "Sherlock Holmes - Die graue Dame" (1937) erledigt, macht künftig die KI.
(Foto: Scherl/Süddeutsche Zeitung Photo)Sie bestellen, reservieren und erfüllen Wünsche, von denen wir noch nichts wissen: Wie Chatbots jetzt zu unseren Butlern werden.
Von Andrian Kreye
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