Bei Großausstellungen der vergangenen Jahre drängte sich manchmal der Eindruck auf, die zeitgenössische Kunst des globalen Südens zerfalle in zwei Lager: in Werke von Dokumentaren und Aktionen von Aktivistinnen. Während die einen Missstände festhalten und überliefern wollten, drangen die anderen darauf, sie sofort auch mit Mitteln der Kunst abzuschaffen. Betrachtet man nun aber das fotografische Œuvre der 1970 geborenen Nordinderin Gauri Gill, das gerade in der Frankfurter Schirn zu sehen ist, so kommen solche Kategorien ins Wanken.
Fotografie-Ausstellung in Frankfurt:In Nahsicht
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Gauri Gill ermutigte Kunsthandwerker aus Maharashtra dazu, den bescheidenen Alltag der Dorfbewohner in neu geschaffenen Masken zu erzählen: "Untitled (33)" aus der Serie "Acts of Appearance'".
(Foto: Gauri Gill/Schirn)Die Fotokünstlerin Gauri Gill beschäftigt sich in Langzeitreportagen mit dem ländlichen Indien. Eine anregende Ausstellung in Frankfurt dokumentiert diese Arbeit.
Von Kia Vahland
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