Felwine Sarrs Roman "Die Orte, an denen meine Träume wohnen":Auf der anderen Seite der Welt

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Schriftsteller, Musiker, Verleger und derzeit Professor für französische Literatur an der Duke University in Durham, North Carolina: Felwine Sarr. (Foto: ALAIN JOCARD/AFP)

In der Restitutionsdebatte um Raubkunst aus Afrika ist Felwine Sarr ein zentraler Vordenker. Jetzt erscheint sein Roman über zwei Brüder, die der postkoloniale Konflikt entzweit.

Von Jörg Häntzschel

Mit seinem 2016 erschienenen Essay "Afrotopia" wollte der aus Senegal stammende Schriftsteller und Ökonom Felwine Sarr seinen Kontinent aufrütteln. Der Kolonialismus sei lange vorbei, doch die geistige und kulturelle Unabhängigkeit habe Afrika nie errungen. Die koloniale Herrschaft sei durch andere Formen der Unmündigkeit abgelöst worden. Afrika müsse sich auf seine eigenen kulturellen Stärken besinnen statt auf die abgewirtschafteten Mythen und Doktrinen des Westens, dann stehe ihm mit dem Reichtum seiner Bodenschätze und mit seiner jungen Bevölkerung eine große Zukunft bevor. Der Essay, und der Bericht zur Restitution afrikanischen Kulturerbes, den er mit Bénédicte Savoy für Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron geschrieben hat, haben Sarr zu einem der bekanntesten postkolonialen Denker gemacht.

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