Die vielleicht berühmteste Uhr der Welt bewegt sich nur selten. Auf gerade mal 25 Bewegungen kommt die Weltuntergangsuhr, seit sie 1947 erstmals Gestalt annahm, von einer Grafikerin auf die Rückseite eines Notenbandes für Beethovens Klaviersonaten gepinselt. Die Uhr ist so etwas wie der Versuch einer Wiedergutmachung. Albert Einstein und Wissenschaftler der University of Chicago, die an der Entwicklung atomarer Waffen beteiligt waren, gründeten 1945 das Bulletin of the Atomic Scientists. Sie wollten die Welt vor den ungeheuren Gefahren eines Nuklearkrieges warnen. Viertel vor zwölf war 1947 die symbolträchtige erste Einstellung der Uhr. Der sprichwörtliche Moment, an dem anfangen sollte, zu handeln. Inzwischen sind bei der Beurteilung des Risikos zwei weitere Bedrohungen hinzugekommen - der Klimawandel und sogenannte "disruptive Technologien". Seit 2020 steht die Uhr auch deswegen auf 100 Sekunden vor Mitternacht. Der US-Physiker Robert Rosner erforscht an der University of Chicago komplexe Systeme in der Astrophysik und der Kernspaltung. Er sitzt seit elf Jahren im Komitee, das über den Stand der Uhr berät.
Ende der Welt:"Verdammt nah dran"
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Wie lange noch bis zum Weltuntergang? Ein Gespräch mit dem Physiker Robert Rosner über die Doomsday Clock, Atomwaffen und das Risiko, dass jemand Mist baut.
Interview von Andrian Kreye und Georg Mascolo
Atomwaffen:Das nukleare Tabu
Wladimir Putin hat gleich mehrere Mal mit dem Atomangriff gedroht, Joe Biden wird den Erstschlag wohl nicht ausschließen. Ist damit das Tabu, das seit Jahrzehnten weltweit respektiert wird, schon gebrochen?
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