Constantin Schreibers Roman "Die Kandidatin":Wie ein reaktionäres Manifest

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"Tagesschau"-Moderator und Buchautor Constantin Schreiber: "Fiktion mit satirischer Überspitzung." (Foto: Massimo Rodari/imago)

Frauenhass, Homophobie, Rassismus, Spott gegen Behinderte: "Tagesschau"-Sprecher Constantin Schreiber hat eine Fiktion geschrieben, die vor Feindbildern nur so wimmelt. Sagen wir mal so: Der neue Houellebecq ist der Autor nicht.

Von Stefan Weidner

Im Oktober 2001 wäre der beliebteste deutsche Nachrichtensprecher einmal fast gefeuert worden. Ulrich Wickert hatte in einer Glosse die indische Schriftstellerin Arundhati Roy zitiert, die Osama bin Laden, den Drahtzieher der Anschläge von 9/11, als "dunklen Doppelgänger des amerikanischen Präsidenten" George W. Bush bezeichnete. Die CDU-Vorsitzende Angela Merkel hielt den armen Wickert daraufhin für "absolut nicht mehr tragbar als Nachrichtenmoderator im öffentlich-rechtlichen Fernsehen." Mit einer Entschuldigung, in der er Bush als "Führer der freien Welt" bezeichnete, gelang es Wickert so gerade noch, seine Entlassung zu verhindern.

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