Hannover:Mehr LED, weniger Plastik: Weihnachtsmärkte öffnen

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Auf einigen Weihnachtsmärkten wird in diesem Jahr stärker auf Umweltschutz geachtet als früher: Neben dem bewährten Pfandsystem mit Glühweintassen aus Keramik...

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Hannover/Bremen (dpa/lni) - Auf einigen Weihnachtsmärkten wird in diesem Jahr stärker auf Umweltschutz geachtet als früher: Neben dem bewährten Pfandsystem mit Glühweintassen aus Keramik oder Glas bieten viele Standbetreiber in Göttingen kompostierbare Schälchen an. „In unserer Vergaberichtlinie werden Punkte für Nachhaltigkeit vergeben“, teilte die Stadt Göttingen mit. An Glühweinständen gebe es zudem Löffel aus Metall statt Plastik und auf Strohhalme solle verzichtet werden.

In Bremen achtet der Großteil der Standbetreiber schon seit längerem auf Plastikmüllvermeidung. So werden Speisen zum Beispiel in Brotteig und Getränke in Bechern aus Maisstärke serviert. Für die Veranstaltungen ab 2020 werde darüber nachgedacht, Auflagen im Sinne des Umwelt- und Klimaschutzes in die Zulassungsbescheide aufzunehmen, teilte der Sprecher des Wirtschaftssenators mit.

In Osnabrück gibt es zwar keine neuen Auflagen an die Betreiber, aber nach Angaben der Stadt gilt bereits seit 2001, dass Speisen und Getränke nur in wiederverwendbaren Gefäßen und Tellern etwa aus Mehrweg-Kunststoff, Porzellan, Keramik oder Glas verkauft werden dürfen. Für Currywurst, Schaschlik, Reibekuchen, Waffeln oder Pizza dürften auch Teller aus unbeschichteter Pappe verwendet werden. Die Umstellung von Plastik- auf Biostrohhalme sei eine Eigeninitiative der Standbetreiber. Ein Pfandsystem für Mehrweg-Glühweintassen bestehe seit Jahrzehnten.

Ein Aspekt ist dabei auch die energiesparende Beleuchtung: In Hannover ist fast die komplette Weihnachtsbeleuchtung in der Stadt auf LED umgestellt. Nur der große Tannenbaum an der Marktkirche ist nach Angaben eines Stadtsprechers noch eine Ausnahme. Auch Bremen setzt auf LED: Die City-Initiative hat in der Innenstadt mehr als 64 Bäume mit Lichterketten und damit etwa 144 000 Lichtpunkten geschmückt. Die konsequente Umstellung auf LED-Lichttechnik hat den Stromverbrauch dabei um etwa 80 Prozent reduziert. Auch in Osnabrück hätten die Schausteller die Beleuchtung weitestgehend auf LED umgestellt.

LED ist auch ein Thema in Braunschweig. „Mittlerweile werden energiesparende LEDs zur Beleuchtung des Weihnachtsmarktes und der umliegenden Gebäude eingesetzt“, heißt es auf Anfrage beim Stadtmarketing. Alle eingesetzten Geräte auf dem Markt beziehen demnach „Naturstrom aus 100 Prozent regenerativer Erzeugung“. Unterdessen gebe es eine breite Unterstützung der Marktkaufleute, bei der Ausgabe von Speisen weitestgehend auf Plastik zu verzichten. Derzeit sei das Stadtmarketing auf dem Weg, auf Mehrweg- oder nachhaltiges Einweggeschirr - etwa aus pflanzlichem Material - umzustellen.

Es dem Beispiel der pfälzischen Stadt Landau gleichtun und dem Klima zuliebe auf das Aufstellen von Tannenbäumen verzichten möchten die Städte im Norden aber nicht. Der Verband „Aktive Unternehmer für Landau“ will sich die 100 Tannenbäume in der Vorweihnachtszeit in diesem Jahr sparen. In Bremen ist solch ein Verzicht nicht vorgesehen. Dort werden, wie üblich, etwa 120 Bäume aus regionaler Forstwirtschaft für eine gemütliche Atmosphäre sorgen. Auf dem Göttinger Weihnachtsmarkt dürfen sich die Besucher auch in diesem Jahr an den Tannen erfreuen.

Am Montag öffnen die ersten Weihnachtsmärkte für Besucher - unter anderem in Hannover und in Osnabrück. Am Dienstag folgt Oldenburg. In Braunschweig, Göttingen und Lüneburg können die Menschen ab Mittwoch über die Märkte schlendern. Der Weihnachtsmarkt in der Celler Altstadt sowie jener auf Schloss Bückeburg beginnen jeweils am Donnerstag und damit kurz vor dem ersten Advent.

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