Erfurt:6700 freie Lehrstellen: Interessen klaffen auseinander

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Halle/Erfurt (dpa/th) - Sie haben die Qual der Wahl: Wer in Thüringen eine Berufsausbildung machen will, dem stehen aus Sicht von Arbeitsmarktexperten alle Türen offen. Theoretisch: Denn kurz vor Beginn des neuen Ausbildungsjahres sind im Freistaat noch viele Lehrstellen frei. Im Juni waren von den insgesamt 12 700 Stellen, die den Arbeitsämtern gemeldet haben, noch 6700 Ausbildungsplätze frei. Der Wettbewerb der Arbeitgeber um Auszubildende nehme zu, sagte der Chef der in Halle ansässigen Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit, Kay Senius.

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Halle/Erfurt (dpa/th) - Sie haben die Qual der Wahl: Wer in Thüringen eine Berufsausbildung machen will, dem stehen aus Sicht von Arbeitsmarktexperten alle Türen offen. Theoretisch: Denn kurz vor Beginn des neuen Ausbildungsjahres sind im Freistaat noch viele Lehrstellen frei. Im Juni waren von den insgesamt 12 700 Stellen, die den Arbeitsämtern gemeldet haben, noch 6700 Ausbildungsplätze frei. Der Wettbewerb der Arbeitgeber um Auszubildende nehme zu, sagte der Chef der in Halle ansässigen Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit, Kay Senius.

Allerdings gebe es Unterschiede in den Branchen. So haben sich für Berufe im Büro oder in Arztpraxen mehr junge Menschen beworben als es freie Ausbildungsplätze gab. Das führe dazu, dass sich die Situation in anderen Bereichen verschärfe, sagte Senius. So habe die Metallbranche deutlich weniger Bewerber als Ausbildungsplätze. Auch eine Berufsausbildung in die Gastronomie stoße auf wenig Interesse.

Insgesamt haben sich den Angaben nach bis Juni knapp 9000 junge Menschen um einen Ausbildungsplatz beworben. Das waren rund 430 Bewerber weniger als im Vorjahr. Das Angebot war im Vergleich zum Vorjahr (12 650) fast gleich.

Für Unternehmen werde es vor dem Hintergrund der Demografie immer schwerer, junge Menschen und damit neue Fachkräfte an sich zu binden, zumal viele Beschäftigte in Thüringen derzeit älter als 55 Jahre sind. „Motivierte junge Menschen sind hochbegehrt und können mittlerweile aus verschiedenen Zusagen wählen. Da spielen natürlich auch Vergütung, Betriebsklima, berufliche Perspektiven und Arbeitszeiten eine Rolle“, sagte Senius. Unterdessen beklagt das Handwerk, dass sich junge Menschen eher direkt nach der Schule für ein Studium statt für eine Berufsausbildung entscheiden.

Unter den Top 10 bei der Berufswahl stehen bei jungen Menschen in Thüringen laut Regionaldirektion die Verkäuferin und der Kfz-Mechatroniker auf Platz 1. Obwohl diese Berufe zu den Klassikern zählen, sei zum Beispiel Kfz-Mechatroniker heute viel digitaler und vernetzter, erklärte Senius mit Blick auf die geänderten Anforderung in der Ausbildung. Das neue Ausbildungsjahr beginnt formal am 1. August.

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