Gesundheit - Münster:Rund 850 Freiwillige im NRW-Register für Corona-Notfälle

Corona
Ein medizinischer Mitarbeiter entnimmt in einem mobilen Corona-Zentrum bei einem Autofahrer einen Abstrich. Foto: Uwe Anspach/dpa/Archiv/Illustration (Foto: dpa)

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Münster (dpa/lnw) - Etwas mehr als drei Monate nach Einrichtung eines Corona-Freiwilligenregisters haben sich dort etwa 850 Helfer für den Notfall eintragen lassen - mehrheitlich aus Gesundheitsberufen. Nach Auskunft der Ärztekammer Westfalen-Lippe stehen damit 473 Ärzte und Ärztinnen, sowie 118 Arzthelferinnen und 79 Pflegekräfte bereit, um bei einem Versorgungsengpass in besonders betroffenen Kommunen und Kreisen auszuhelfen. Der Rest der Freiwilligen komme aus anderen Bereichen, sagte ein Sprecher der Ärztekammer Westfalen-Lippe, die das Instrument landesweit verwaltet. So sei ein Pfarrer dabei aber auch andere Ehrenamtliche hätten ihre Hilfe zur Verfügung gestellt, sagte ein Sprecher der Ärztekammer. "Damit haben wir eine gute Reserve, auf die wir zurückgreifen können, wenn es irgendwo brennt", sagte der Sprecher. Zuletzt stagniere die Zahl der Einträge allerdings weitgehend. "Wir sind aber zuversichtlich, dass sich wieder mehr melden, wenn es akut wird."

Die Online-Datei wurde Mitte Juli angelegt und soll helfen, bei einem Versorgungsengpass schnellstmöglich Fachkräfte zu mobilisieren. Freiwillige können dort ihre Bereitschaft signalisieren und werden im Ernstfall mit den kommunalen Krisenstäben in Verbindung gebracht. Wie häufig erfolgreich vermittelt worden sei, darüber kann die Ärztekammer keine Auskunft geben. Zur Zeit gebe es aber keine laufenden Anfragen. Das Freiwilligenregister sei tatsächlich ausschließlich für akute Notlagen gedacht, in denen kurzzeitige Unterstützung gebraucht werde. "Wir können keine strukturellen Probleme in den Gesundheitsbehörden lösen. Da wird langfristig Personal gebraucht", sagte der Sprecher der Ärztekammer.

In Nordrhein-Westfalen steigt die Zahl der Neuinfektionen immer weiter an. Ein Großteil aller Kommunen und Kreise gilt mit einem Wert von mehr als 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen als Corona-Risikogebiet mit verschärften Maßnahmen.

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