Köln:Verband rechnet mit wachsendem Interesse für Kinderimpfungen

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Ein medizinischer Mitarbeiter impft eine Frau gegen Corona. (Foto: Ronny Hartmann/dpa/Symbolbild)

Nach der jüngsten Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) zur Booster-Impfung für 12- bis 17-Jährige rechnet der Berufsverband der Kinder- und...

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Potsdam (dpa/bb) - Nach der jüngsten Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) zur Booster-Impfung für 12- bis 17-Jährige rechnet der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte in Brandenburg mit einem Anstieg der Kinderimpfungen. „Ich glaube schon, dass es eine Zunahme der Impfungen geben wird“, sagte der stellvertretende Vorsitzende Hans Ekkehard Kössel am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.

Dass die Zahlen hier durch die Decke gehen, glaubt der Mediziner allerdings nicht, weil es bei den Kindern allgemein eine geringere Impfquote als bei den Erwachsenen gebe. „Das Boostern ist epidemiologisch sinnvoll, es ist dadurch eine Reduktion von schweren Verläufen zu erwarten.“

Die Stiko hatte sich für eine Corona-Auffrischimpfung auch bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren ausgesprochen. Die derzeitige Lage mit den stark ansteigenden Fallzahlen durch die Omikron-Variante mache eine entsprechende Ausweitung der Impfkampagne notwendig, hieß es zur Begründung.

Unterdessen ist in Cottbuser Impfzentrum in der Messehalle eine separate Impfstrasse für Kinder von 5 bis 12 Jahren aufgebaut worden. In einem Zeitfenster von 14 bis 18 Uhr können bis zu 50 Kinder am Tag von einer Kinderärztin geimpft werden. Die Termine seien gut gebucht, an einigen Tagen sogar ausgebucht, berichtete der stellvertretende Leiter des Impfzentrums, Jens Rohloff. Im Wartebereich seien Tische zum Malen und eine Spielecke für die Kinder eingerichtet worden, Gummibärchen habe die Stadt gesponsert. Für die Beratung der Familien werde sich Zeit genommen, sagte Rohloff, der auch Fachbereichsleiter bei den Johannitern ist.

Vize-Verbandschef Kössel hat ebenfalls vor den Impfungen der Kinder und Jugendlichen einen erhöhten Gesprächsbedarf bei den Familien ausgemacht - unter anderem wegen der öffentlichen Diskussion um schnelle Zulassungen und geringe Testungen der Impfstoffe. „Das ist wissenschaftlich nicht nachvollziehbar und auch nicht haltbar“, sagte der Mediziner, der Familien mit chronisch kranken Kindern bei den Impfungen gegen das Coronavirus berät.

Der Impfstoff für Kinder und Jugendliche sei wie jeder andere vorher bei etwa 40.000 Patienten getestet worden. Zu Langzeitnebenwirkungen von Impfstoffen gebe es keine Daten, betonte der Arzt. „Entweder ist die Reaktion akut oder es gibt keine Reaktion auf den Impfstoff.“

© dpa-infocom, dpa:220114-99-712051/2

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