Die beunruhigenden Anrufe begannen vor einigen Wochen. Immer wieder riefen Apotheker in der Hamburger Arztpraxis des Diabetologen Andreas Klinge an und fragten, ob denn alles seine Richtigkeit habe mit den Rezepten, die manche Kunden über den Apothekentresen schoben. Die Rezepte trugen den Stempel von Klinges Praxis, trugen seine Unterschrift. Doch nichts davon war echt. "Komplette Fälschungen", sagt der Arzt. Die Verordnungen waren für Personen ausgestellt, die er überhaupt nicht kannte. Was die Fälscher in der Apotheke zu erhalten hofften, kennt Klinge allerdings nur zu gut: Injektions-Pens mit dem Wirkstoff Semaglutid, der in Diabetesmedikamenten steckt, aber auch in jenem Mittel, das weithin als "die Abnehmspritze" bezeichnet wird.
Abnehmspritze:Wie Novo Nordisk Ärzte und Organisationen bezahlt
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Der Hersteller bewirbt seine Abnehmmedikamente mit Methoden, die Fachleute kritisch sehen. Und auch zu den Nebenwirkungen der Spritzen sind noch Fragen offen.
Von Markus Grill und Berit Uhlmann
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