Stuttgart:Umfrage zu Corona-Pandemie: Schulen stark überlastet

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Eine Lehrerin schreibt in einer Schule an die Tafel. (Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild)

Nach zwei Jahren Corona-Pandemie sehen sich einer Umfrage zufolge viele Lehrkräfte in Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland stark belastet. Etwa vier von fünf...

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Stuttgart/Frankfurt (dpa) - Nach zwei Jahren Corona-Pandemie sehen sich einer Umfrage zufolge viele Lehrkräfte in Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland stark belastet. Etwa vier von fünf Befragten stufen ihre derzeitige Arbeitsbelastung als sehr hoch oder hoch ein, nur 17 Prozent halten sie für angemessen. Das geht aus Daten einer repräsentativen Forsa-Befragung im Auftrag der Robert Bosch Stiftung (Stuttgart) hervor, die am Donnerstag veröffentlicht wurde. Die drei Bundesländer Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland wurden darin zur Region Mitte zusammengefasst, damit die Umfrage für die Region aussagekräftig ist.

Laut Deutschem Schulbarometer erleben sogar mehr als 90 Prozent der Befragten ihr Kollegium an der Schule als stark oder sehr stark belastet, nur 5 Prozent halten die Arbeitsbelastung für angemessen.

Bundesweit arbeiten mehr als drei von vier Lehrerinnen und Lehrern (79 Prozent) in der Regel auch an Wochenenden; für die meisten ist Erholung in der Freizeit kaum noch möglich (60 Prozent). Etwa jede zweite Lehrkraft an einer deutschen Schule fühlt sich laut der Umfrage körperlich (62 Prozent) oder mental erschöpft (46 Prozent). Größte Herausforderungen sind aus Sicht der Pädagogen die Bewältigung von Corona und Corona-Maßnahmen (38 Prozent), der Lehrkräftemangel (26 Prozent) sowie das Verhalten und der mangelnde Lernwille ihrer Schüler (21 Prozent).

Laut Umfrage sind dennoch mehr als drei von vier befragten Lehrkräften in der Region Mitte noch immer zufrieden oder sogar sehr zufrieden mit ihrem Job (77 Prozent). „Lehrerin oder Lehrer wird man aus Überzeugung“, sagte Dagmar Wolf von der Bosch-Stiftung. „Aber chronische Überlastung macht auf Dauer krank und unzufrieden. Schulen benötigen deshalb dringend zusätzliches Personal“, warnte sie.

© dpa-infocom, dpa:220609-99-601648/2

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