Schulen - Stuttgart:Bei Abflug mit Schulkindern vor Ferienbeginn droht Bußgeld

Stuttgart (dpa/lsw) - Wer mit einem Schulkind schon vor Ferienbeginn in den Urlaub fährt, riskiert ein Bußgeld. "Die Eltern sollten sich fragen, ob es sich für ein paar Euro lohnt, die der Flug oder das Hotel billiger ist, sich den Stress eines Ordnungswidrigkeitsverfahrens in Haus zu holen", sagte ein Sprecher der Stadt Stuttgart am Dienstag. Dort werden übers Jahr verteilt 300 Verstöße gegen die Schulpflicht verzeichnet, wobei vor den Sommerferien ein Anstieg zu verzeichnen ist. Zuerst hatten "Stuttgarter Zeitung" und "Stuttgarter Nachrichten" darüber berichtet. Ob das Bußgeld von bis zu 1000 Euro abschreckend wirkt, ist fraglich - die Fallzahlen in Stuttgart sind demnach seit Jahren konstant.

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Stuttgart (dpa/lsw) - Wer mit einem Schulkind schon vor Ferienbeginn in den Urlaub fährt, riskiert ein Bußgeld. "Die Eltern sollten sich fragen, ob es sich für ein paar Euro lohnt, die der Flug oder das Hotel billiger ist, sich den Stress eines Ordnungswidrigkeitsverfahrens in Haus zu holen", sagte ein Sprecher der Stadt Stuttgart am Dienstag. Dort werden übers Jahr verteilt 300 Verstöße gegen die Schulpflicht verzeichnet, wobei vor den Sommerferien ein Anstieg zu verzeichnen ist. Zuerst hatten "Stuttgarter Zeitung" und "Stuttgarter Nachrichten" darüber berichtet. Ob das Bußgeld von bis zu 1000 Euro abschreckend wirkt, ist fraglich - die Fallzahlen in Stuttgart sind demnach seit Jahren konstant.

Wenn die Bundespolizei auf dem Flughafen feststellt, dass Kinder ohne Genehmigung von der Schule auf Reisen gehen, teilen sie das nach eigenen Angaben dem Ordnungsamt mit. Sie geht allerdings nicht gezielt auf die Suche nach Schulschwänzern. Der zweite Weg zur Einleitung eines Bußgeldverfahrens ist nach Angaben der Stadt Stuttgart die Meldung von der Schule selbst.

Auch in Freiburg gibt es gemessen an der Einwohnerzahl ähnlich viele Bußgeldverfahren wie in Stuttgart - die Stadtverwaltung schätzt die Zahl auf bis zu 100 pro Jahr. Vor den Ferien gebe es allerdings keinen Anstieg. Die Bußgelder sind mit maximal 200 Euro allerdings deutlich geringer als in Stuttgart.  

In Karlsruhe wurden von den Schulen dieses Jahr zehn Anzeigen bezogen auf die Pfingstferien erstattet, für die Sommerferien liegen noch keine Zahlen vor. Die Zahlen haben sich nach Angaben der Stadtverwaltung in den vergangenen Jahren nicht verändert. Eltern müssen bis zu 400 Euro Bußgeld bezahlen.

Schüler können sich durchaus beurlauben lassen, laut Schulbesuchsverordnung unter anderem wegen Eheschließung der Geschwister oder einem Todesfall in der Familie. "Eine Urlaubsreise oder ein billiger Flug sind keine Gründe", sagte die Sprecherin des Kultusministeriums am Dienstag. Das Argument, dass in den Tagen unmittelbar vor den Ferien nichts wichtiges mehr stattfinde, lässt sie nicht gelten. "Schule ist mehr als reiner Unterricht, für die Gemeinschaft in der Klasse ist es wichtig, dass Schüler und Lehrer gemeinsam das Schuljahr beenden." 

Für Eltern komme das Bußgeld nicht aus heiterem Himmel, bei Elternabenden werde darauf hingewiesen, berichtete der Geschäftsführer der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Matthias Schneider.

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