Erfurt:Gewerkschaften: Corona-Notbremse an Schulen kommt zu spät

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Schwamm und Kreide liegen in einem Klassenraum unter einer Tafel. (Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-Zentralbild/ZB/Symbolbild)

Die von der thüringischen Landesregierung an Schulen geplante Corona-Notbremse mit häuslichem Lernen ab dem 21. Dezember kommt aus Sicht der Gewerkschaften zu...

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Erfurt (dpa/th) - Die von der thüringischen Landesregierung an Schulen geplante Corona-Notbremse mit häuslichem Lernen ab dem 21. Dezember kommt aus Sicht der Gewerkschaften zu spät. „Da kann ich nur sagen: Guten Morgen!“, sagte der Vorsitzende des Lehrerverbandes, Rolf Busch, am Freitag der Deutschen Presse-Agentur (dpa). „Wir reden seit Wochen darüber, jetzt endlich wacht Thüringen auf.“ Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hält die Einschränkungen bereits ab der kommenden Woche für erforderlich, wie ihr Sprecher Michael Kummer am Freitag der dpa sagte. „Ich verstehe nicht, warum Thüringen da so zögert.“

Das Kabinett hatte in der Nacht zum Freitag beschlossen, dass nicht nur wie bisher geplant die Schüler ab der 7. Klasse vom 21. Dezember an bis zum regulären Beginn der Weihnachtsferien (23.12.) sowie vom 4. bis 10. Januar 2021 in das häusliche Lernen wechseln sollen, sondern alle Kinder ab der 1. Klasse. Für Grundschüler, deren Eltern die Betreuung zu Hause nicht gewährleisten können, soll eine schulische Betreuung angeboten werden. Die Maßnahmen stehen im Zusammenhang mit einem von der Landesregierung erwarteten bundesweiten Lockdown.

„Die zweite Corona-Welle war doch erwartbar“, sagte Busch. Bei der Vorbereitung der Schulen darauf habe die Landesregierung komplett versagt. Das gelte nicht nur für vielerorts fehlende technische Voraussetzungen für Online-Unterricht, sondern auch für die jetzt zu organisierende Notbetreuung.

Landeselternsprecher Roul Rommeiß kritisierte die zu erwartende zusätzliche Belastung für die Eltern durch die Betreuung ihrer Kinder beim Lernen zu Hause. „Wir dürfen nicht vergessen, dass die Eltern in der Regel berufstätig sind.“ Nicht alle hätten die Möglichkeit, ins Homeoffice zu wechseln. „Und viele Eltern haben jetzt keinen Urlaub mehr, um das abzufangen.“ Auch Rommeiß sieht Versäumnisse bei der Landesregierung und den Schulträgern.

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