Hannover:Politik für Kinder gefordert

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Mareike Wulf, stellvertretende Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, lächelt. (Foto: Holger Hollemann/dpa/Archivbild)

Niedersachsens Politik will die Folgen der Corona-Pandemie für Kinder und Jugendliche stärker in den Blick nehmen - die CDU denkt gar über ein eigenes...

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Hannover (dpa/lni) - Niedersachsens Politik will die Folgen der Corona-Pandemie für Kinder und Jugendliche stärker in den Blick nehmen - die CDU denkt gar über ein eigenes Kinderministerium nach. „Die Pandemie hat gezeigt, dass die Themen Kinder und Familie vernachlässigt wurden“, sagte Mareike Wulf, Bildungspolitikerin und CDU-Fraktionsvize im niedersächsischen Landtag, der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ (Dienstag). „Wir brauchen eine eigenständige Kinderpolitik.“ Kindertagesstätten müssten als Bildungseinrichtungen stärker in den Mittelpunkt der Gesellschaft rücken, forderte sie.

Derzeit seien die Belange von Kindern auf Sozial- und Kultusministerium verteilt, erklärte Wulf. „Beides mal zusammenzuführen, vielleicht auch mit dem Thema Kinderschutz, um die Rechte von Kindern, aber auch von Familien zu stärken, ist sicherlich eine Überlegung wert.“ Die FDP-Fraktion im niedersächsischen Landtag hatte dem Bericht zufolge einen Antrag eingebracht, der Beratung für psychisch belastete Kinder und Jugendliche vorsieht.

Die CDU-Fraktion nahm den Vorschlag im Lauf des Tages ein Stück zurück. Es sei wichtig, „mit einer klugen Politik für unsere Kinder und Jugendlichen“ deren Zukunft zu gestalten, sagte ein Sprecher. Dazu könne ein Minister oder Staatssekretär etwas beitragen. Aber: „Jetzt schon die Ressortzuschnitte einer künftigen Landesregierung zu planen, halten wir eher für verfrüht.“ Der Grünen-Abgeordnete Volker Bajus kritisierte, ein möglicher neuer Posten helfe Kindern nicht.

Allerdings forderten auch die Grünen mehr Einsatz für Kinder. Deren Fraktionschefin im Bundestag, Katrin Göring-Eckardt, regte Extra-Budgets für Sportvereine, Urlaubsgutscheine für Einkommensschwache und kostenlose Interrail-Tickets für 18-Jährige an: „Es braucht Angebote für Kinder und Jugendliche, das Versäumte aufzuholen“, sagte sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Da wurde eben nicht nur Mathe verpasst, sondern auch Kindergeburtstage, neue Freundschaften, Klassenfahrten, der erste Kuss in der Schulhofecke, Abschlussbälle und Auslandssemester.“

© dpa-infocom, dpa:210525-99-729601/3

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