Arbeitslosigkeit, Inflation und politische Instabilität. So lauteten die Plagen, von denen die Bevölkerung nach dem Ersten Weltkrieg heimgesucht wurde. Als einigermaßen stabil erwiesen sich dagegen die Belange der Religion. Vor allem das ländliche Bayern war damals stark katholisch geprägt. Und doch waren viele Menschen hin- und hergerissen zwischen dem Beharren auf der konservativ-katholischen Werteordnung und einem modernen Laizismus, was sich sogar im Passionsspielort Oberammergau offenbarte. Bei den Passionsspielen von 1922 herrschte ein internationales Flair wie noch nie. "Omnibusse und Autos - damals eine Seltenheit in Oberammergau - füllten die engen Straßen mit Lärm und ungewohnten Abgasen", erinnerte sich später der gebürtige Oberammergauer Ernst Maria Lang.
Niederbayern:Als Vilsbiburg für kurze Zeit berühmt wurde
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In den 1920er-Jahren träumte der niederbayerische Ort davon, ähnlich wie Oberammergau zu einem überregional bedeutsamen Passionsspielort aufzusteigen. Der Erfolg war zunächst groß, doch die Hoffnungen platzten rasch.
Von Hans Kratzer
Zwischenbilanz:Das Wunder von Oberammergau
Die Halbzeit liegt hinter den Passionsspielen, die Zuschauer sind begeistert, die Spieler überwiegend gesund. Zu Besuch an einem Ort, der gerade seinen schönsten Sommer erlebt.
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