Eine Gewitterfront mit Starkregen hat in der Nacht zum Donnerstag zahlreiche Schäden in Unterfranken verursacht. Die Feuerwehren im Landkreis Aschaffenburg waren mit rund 600 Kräften an mehr als 350 Einsatzstellen gefordert. Besonders betroffen war die Gemeinde Laufach, in der mehrere Bäche über die Ufer traten und Straßen, Keller und Gebäude überfluteten, wie die Kreisbrandinspektion Aschaffenburg mitteilte. Über Verletzte sei bislang nichts bekannt.
Die Gewitterfront zog am Mittwochabend von Südwesten nach Nordosten über Unterfranken hinweg. Der Deutsche Wetterdienst hatte vor Gewittern mit Starkregen und Sturmböen vor allem in Teilen Frankens gewarnt. Die meisten Einsätze gab es in Laufach: Die drei Zuflüsse der Laufach brachten der Kreisbrandinspektion zufolge derartig starke Wassermassen mit sich, dass zahlreiche Straßen überflutet wurden und Keller vollliefen. Davon betroffen waren auch einzelne Firmen, deren Keller bis zur Decke mit Wasser gefüllt waren.
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Löschzüge aus weniger betroffenen Gebieten wurden zur Unterstützung alarmiert. In Großostheim und Stockstadt wurde die Feuerwehr ebenfalls zu mehreren Einsätzen alarmiert - hier waren meist vollgelaufene Keller vom eingedrungenen Wasser zu befreien oder umgestürzte Bäume zu beseitigen.
Im weiteren Verlauf der Nacht zog das Unwetter in den Kahlgrund. In Schöllkrippen richtete die Kahl dabei größeren Schaden an: Der dortige Ortsteil Langenborn ist aufgrund von Brückenarbeiten derzeit nur über eine asphaltierte Behelfszufahrt zu erreichen. Die kurzzeitig angeschwollene Kahl überschwemmte und unterspülte diese Zufahrt. Äste im Wasser beeinträchtigten die Tragfähigkeit des Bauwerks, so dass dieses wieder neu hergestellt werden muss und der Ortsteil Langenborn seit Donnerstag nur über einen größeren Umweg zu erreichen ist.
Im Landkreis Main-Spessart trat die Aura wegen des Starkregens über die Ufer. In der nach dem Fluss benannten Ortschaft Aura im Sinngrund wurde die Hauptstraße stark überflutet. Das Wasser gelang in mehrere Keller, die von der Feuerwehr leergepumpt wurden. In Folge des Starkregens ist laut Hochwassernachrichtendienst vor allem im Einzugsgebiet der Sinn ein rascher Anstieg des Wasserstandes verzeichnet worden. Am Pegel Mittelsinn sei die Meldestufe 3 nur knapp verfehlt worden.
Bis Freitagnacht kann es in Bayern immer wieder zu örtlichen Unwettern kommen, wie der Deutsche Wetterdienst mitteilte. Die Gefahr starker Regenfälle mit Hagel sowie schwerer Sturmböen bestehe vor allem in Oberbayern und Schwaben, hieß es.