Seit der Corona-Krise ist die Zahl der ehrenamtlichen Schulweghelfer in Bayern massiv gesunken. "Leider ist die Zahl während der Corona-Pandemie von bayernweit gut 30 000 auf aktuell 25 000 deutlich zurückgegangen", sagte Innenstaatssekretär Sandro Kirchner (CSU) in München. Anlässlich des Starts der bayernweiten Schuleinschreibung 2023 für Erstklässler appellierte er an die Menschen, sich für die ehrenamtliche Aufgabe zu engagieren.
"Das Engagement lohnt sich: Seit Jahrzehnten ist in Bayern an keinem von einem Schulwegdienst betreuten Übergang jemals ein schwerer oder gar tödlicher Schulwegunfall passiert", sagte Kirchner. Bayern habe bei den ehrenamtlichen Schulwegdiensten - dazu gehören Schülerlotsen, Schulweghelfer, Schulbuslotsen und Schulbusbegleiter - eine bundesweite Vorreiterrolle. "Jeder zweite Schulwegdienst in Deutschland ist in Bayern im Einsatz", betonte Kirchner.
Wie groß die Gefahren auf Schulwegen sein können, zeigt sich beim Blick in die Unfallstatistik 2022: Die Zahl der Schulwegunfälle ist demnach von 2021, als wegen des Homeschooling deutlich weniger Kinder unterwegs waren, um 35,2 Prozent auf 619 (2021: 458) mit 685 verletzten Schulkindern (2021: 500) angestiegen. Im Vergleich zum letzten Vor-Corona-Jahr 2019 waren es 2022 aber 30 Verkehrsunfälle (2019: 649) und 83 Verletzte (2019: 768) weniger.
Kirchner appellierte daher auch an alle Eltern, die Zeit bis zum ersten Schultag zu nutzen, um mit ihren Kindern den Schulweg einzuüben. Viele Kommunen hätten dafür spezielle Schulwegpläne erarbeitet. "Wichtig ist, mit den Kindern insbesondere die Gefahrenstellen in den Blick zu nehmen und Wege aufzuzeigen, diese soweit möglich zu umgehen", sagte er.
Schulanfänger gelten im Straßenverkehr als besonders gefährdet, weil ihnen noch die Erfahrung und das Gefahrenbewusstsein fehlt und sie außerdem leicht übersehen werden, wenn sie die Straße überqueren wollen. Auffällige Kleidung ist daher wichtig, um Gefahren zu reduzieren.