Landwirt vor Gericht:Kadaver im Stall

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Der angeklagte Landwirt am ersten Verhandlungstag am Amtsgericht Rosenheim zwischen seinen beiden Pflichtverteidigern Harald Baumgärtl (vorne) und Markus Frank (hinten). (Foto: Matthias Köpf)

Im Prozess gegen einen Bauern aus Rimsting, der 33 Rinder in ihrer eigenen Gülle verenden ließ, hört das Amtsgericht Rosenheim zwar viele Tiermediziner, erfährt von ihnen aber wenig Genaues.

Von Matthias Köpf, Rosenheim

Das letzte Mal, dass die Amtstierärzte vom Rosenheimer Veterinäramt auf dem abgelegenen Hof in der Gemeinde Rimsting gewesen sind, war laut ihren Unterlagen im Juli 2022. Der Landwirt hatte mehrmals Milch mit zu vielen Keimen abgeliefert, deswegen sollte der Hof noch einmal kontrolliert werden, wie schon öfter in den Jahren zuvor. Er wollte die Kontrolleure aber nicht in den Stall lassen, auch das war schon vorgekommen. Milch werde schon seit einem halben Jahr keine mehr abgeholt, habe es damals geheißen, die Kühe würden abgestockt, also verkauft, an den Metzger oder an andere Bauern. Abgeholt wurden die 97 Tiere, die dann noch am Leben waren, aber erst zehn Monate später, und zwar dann doch auf Veranlassung des Veterinäramts. 33 Tiere lagen da in unterschiedlichen Zuständen der Verwesung im Stall, wo die Gülle teilweise einen halben Meter hoch stand.

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