Bayerischer Landtag:"Endlich können wir unsere Gäste würdig begrüßen"

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Kino-Atmosphäre: Dank Beamer und Leinwänden können im neuen Foyer des Landtags auch Filme und Grafiken präsentiert werden. (Foto: Peter Kneffel/dpa)

Das Maximilianeum hat ein neues Besucherfoyer bekommen. Bei Hausherrin Ilse Aigner ist die Freude groß - sie muss Gäste nun nicht mehr "irgendwo" empfangen.

Von Johann Osel

Es ist ein Ende der Devise "irgendwo halt" im bayerischen Landtag. Irgendwo und irgendwie, diese Worte nennt Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) am Mittwoch öfters, wenn sie vom bisherigen Empfang von Besucherinnen und Besuchern im Maximilianeum redet, vom Ankommen im Parlament. Künftig soll das anders werden.

Aigner präsentierte das neue Besucherfoyer, das pünktlich zur Landtagswahl nach gut zwei Jahren Bauzeit fertig geworden ist. Nicht nur der Zeitplan, auch der Kostenrahmen von etwa zehn Millionen Euro wurde eingehalten. "Modern, offen, sicher", sagte Aigner, "endlich können wir unsere Gäste würdig begrüßen - ein neuer Zugang zum Maximilianeum und damit zum Ort der politischen Debatte und Entscheidung in Bayern." Um die 60 000 Menschen im Jahr - klammert man eine Pandemie-Delle aus - besuchen das Maximilianeum: Schulklassen, Gruppen aus den Stimmkreisen von Abgeordneten und dergleichen. "Nachfrage ungebrochen", hieß es.

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Über die Westpforte kommen Gäste künftig gleich ins Foyer. Vergangenen Sommer hatte die Präsidentin die Landtagspresse noch über eine Baustelle geführt, damals konnte man kaum erahnen, was hier entsteht: ein freundlicher Saal mit Einbauten aus Eichenholz, in der Mitte steht eine pilzartige Säule als Treffpunkt. Ein Halbrund an den Wänden wird zur Leinwand, dort sollen die Besucher "emotional und informativ" auf den Besuch eingestimmt werden. Das hat bezüglich Bild und Sound durchaus Kino-Atmosphäre, zur Eröffnung gab es animierte Filme unter anderem über die Funktionsweise des Parlaments und der Demokratie - "was wir so den ganzen Tag machen", brachte es Aigner auf den Punkt.

Die pilzartige Säule in der Mitte des Saales mit Einbauten aus Eichenholz dient als Treffpunkt. Das Halbrund an den Wänden wird zur Leinwand. (Foto: Stefan Obermeier/Bildarchiv Bayerischer Landtag)

"Einladend" sollte das Foyer werden, und eben nicht irgendwo stehen, "sondern mittendrin in diesem Prachtbau". Ebenso wie das Parlament mit dem "Landtruck", einer mobilen Bühne, zu den Menschen im Freistaat fahre, solle der Empfang im Landtag "Verständnis für politische Prozesse schaffen, Begeisterung wecken und so Demokratie erlebbar machen". Abgeordnete könnten die Beamer und die Wände künftig auch individuell für Filme nutzen.

Mehrere Maßnahmen zur Modernisierung laufen und liefen zuletzt im Maximilianeum, was parallel zum Parlamentsbetrieb und in einem mehr als 160 Jahre alten Gebäude herausfordernd ist. Derzeit wird der Plenarsaal - der übrigens direkt über dem neuen Besucherfoyer liegt - auf Vordermann gebracht, Technik etwa für die Abstimmungen, Licht, Akustik und Lüftung. Bereits fertig ist dessen neues Dach. Noch einige Jahre wird eine Grundsanierung bei Haustechnik und Energie dauern, das betrifft vor allem Keller und Katakomben. 2027 soll der komplett sanierte Landtag fertig sein.

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