Amtsgericht Landsberg am Lech:Dicke Luft im Prozess um falsche Maskenatteste

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Der Arzt aus der Nähe von Landsberg am Lech beim Prozessauftakt im September. (Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa)

Ein Arzt und Homöopath hat laut Anklage massenhaft Patienten von der Maskenpflicht befreit, ohne sie je zu untersuchen - und damit offenbar sehr viel Geld verdient. Vor Gericht platzt dem Staatsanwalt der Kragen.

Von Florian Fuchs, Landsberg am Lech

Die Verhandlung hat noch gar nicht richtig angefangen, da ist die Stimmung am Amtsgericht in Landsberg schon am Tiefpunkt. Ein bundesweit bekannter Arzt und Homöopath aus dem sogenannten Querdenkermilieu ist angeklagt, er soll während der Pandemie mithilfe von zwei Assistentinnen massenhaft falsche Maskenatteste ausgestellt haben. Weil aber eine der beiden Assistentinnen kurzfristig selbst ein Attest einreicht - sie sieht sich nicht in der Lage, an der Verhandlung teilzunehmen -, will die Richterin das Verfahren gegen diese Frau abtrennen. Den Verteidigern des Arztes und der zweiten Assistentin passt das gar nicht, sie schimpfen, dass eine Abtrennung nicht möglich sei und beantragen eine Unterbrechung von 30 Minuten. Da platzt dem Staatsanwalt der Kragen: "Jetzt scheppert's wirklich" und "das ist unterste Kanone", zischt er den Verteidigern zu.

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