Vorfall zwischen München und Augsburg:Kontrolleur mit Messer schwer verletzt - Verdächtiger verhaftet

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Die Hintergründe des Messerangriffs in einem ICE zwischen München und Augsburg sind noch unklar. (Symbolbild) (Foto: dpa)

Ein Mann attackiert in einem ICE einen Bahn-Mitarbeiter und flüchtet. Am Montag ist in einem anderen Zug ein 25-Jähriger festgenommen worden, er sitzt nun in Untersuchungshaft.

Der Mann, der einen Fahrkartenkontrolleur der Deutschen Bahn bei einem Messerangriff schwer verletzt hat, ist womöglich gefasst worden. Wie die Polizei mitteilte, habe sie am Montag in einem ICE einen 25-Jährigen festgenommen, den sie für den Tatverdächtigen halte. Er sitzt seit Dienstag in Untersuchungshaft.

Die Tat ereignete sich laut Polizei am Sonntagnachmittag in einem ICE zwischen München und Augsburg nahe Althegnenberg im oberbayerischen Landkreis Fürstenfeldbruck. Der 25-Jährige steht im Verdacht, den Kontrolleur unvermittelt ins Gesicht geschlagen und dann mehrmals mit einem Cuttermesser zugestochen zu haben. Der 60 Jahre alte Kontrolleur wurde am Hals schwer verletzt, leitete aber noch eine Notbremsung ein, wie die Polizei mitteilte. Als der Zug stillstand, zerschlug der Täter demnach eine Außenscheibe und flüchtete. Die Polizei leitete eine Fahndung nach dem Unbekannten ein, der kein gültiges Ticket und keinen Ausweis vorweisen konnte - unterstützt durch die Bundespolizei, das Polizeipräsidium Schwaben Nord und einen Polizeihubschrauber.

Am Montag sei dann einem Zugbegleiter in einem ICE bei Erfurt ein Fahrgast aufgefallen, auf den die Personenbeschreibung des Flüchtigen passte, teilte das Polizeipräsidium Oberbayern Nord am Dienstagvormittag mit. In diesem Zug habe auch ein bayerischer Polizist gesessen, der den Mann vorläufig festgenommen habe. "Im Laufe der weiteren Ermittlungen erhärtete sich der Tatverdacht gegen den 25-Jährigen", teilte die Polizei mit. Ein Ermittlungsrichter am Amtsgericht München erließ einen Haftbefehl gegen ihn.

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Laut einem Polizeisprecher kam der verletzte Kontrolleur in ein Krankenhaus. "Die Motivation des Täters kennen wir nicht", hatte ein Polizeisprecher noch am Sonntag gesagt. Eine Bahnsprecherin erklärte: "Wir verurteilen diese Tat und sind mit unseren Gedanken bei unserem Kollegen, dem wir eine rasche Genesung wünschen." Der ICE, in dem sich die Tat ereignete, wurde im Augsburger Bahnhof auf weitere Spuren untersucht, wie die Polizei mitteilte.

Die Polizei veröffentlichte am Montag eine Personenbeschreibung, wonach der Mann zwischen 20 und 30 Jahre alt, etwa 185 bis 190 Zentimeter groß und schlank sei. Er habe "deutsch mit Berliner Dialekt" gesprochen und eine ungepflegte Erscheinung gehabt. Womöglich sei er barfuß unterwegs gewesen. Die Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck, die die Ermittlungen führt, bittet um Zeugenhinweise unter der Telefonnummer 08141/612-0.

© SZ.de/dpa/jobr/kbl/kast - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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