FW-Chef Hubert Aiwanger wollte unbedingt in den Bundestag einziehen. Daran hatte er im Wahlkampf keinen Zweifel gelassen. Am Sonntagnachmittag, wenige Stunden bevor die Wahllokale schlossen, hat Aiwanger dann für dieses Ziel extrem unfair und womöglich sogar unzulässig agiert. Auf Twitter postete er unter Berufung auf angebliche Zahlen der Forschungsgruppe Wahlen, dass die FW bei vier Prozent lägen, und verband dies mit dem Aufruf, jetzt alle Stimmen seiner Partei zu geben. Die Entrüstung war groß. CSU-Generalsekretär Markus Blume drohte Aiwanger sofort Konsequenzen an. Führende FW-Mitglieder zeigten sich fassungslos. Wenig später war der Tweet gelöscht. Aiwanger selbst verweigert jeden Kommentar, als er auf der Wahlparty seiner Partei eintrifft. Überdies kommt er erst gegen 18 Uhr.
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Weil er vorab eine Wahlprognose veröffentlicht, erregt der FW-Chef scharfe Kritik - und trübt so die Freude über sechs Prozent in Bayern. Führende Parteimitglieder zeigen sich fassungslos. Und wie reagiert Aiwanger?
Von Christian Sebald, München
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