Wie ein "typisches Silvester vor Corona" - so hat ein Polizeisprecher aus Unterfranken am Sonntagmorgen das Einsatzaufkommen beim diesjährigen Jahreswechsel beschrieben. Auch im Rest Bayerns waren es vor allem kleinere Einsätze, die Polizei und Feuerwehr beschäftigten. In den meisten bayerischen Regierungsbezirken kümmerten sich die Einsatzkräfte zum Jahreswechsel überwiegend um kleinere Brände, Ruhestörungen, Körperverletzungen und Sachbeschädigungen durch Böller. In Schwaben und Oberbayern kam es auch zu schwereren Bränden.
In der Landeshauptstadt verlief laut Mitteilung der Polizei die Silvester-Nacht eher ruhig. In München feierten am Marienplatz und in der Fußgängerzone etwa 20 000 Menschen den Jahreswechsel.
Größere Einsätze gab es in Oberbayern und Schwaben: Bei einem Wohnhausbrand in Leobendorf (Landkreis Berchtesgadener Land) wurde eine Bewohnerin leicht verletzt. Die Brandursache war hier zunächst noch unklar. In Tacherting (Landkreis Traunstein) wurde ein Stadel durch Raketen in Brand gesteckt. Das Feuer griff anschließend auf ein angrenzendes Wohnhaus über. Verletzt wurde bei dem Brand jedoch niemand. In beiden Fällen schätzt die Polizei den Schaden auf eine fünfstellige Summe.
Im schwäbischen Mönchdeggingen (Landkreis Donau-Ries) geriet aus bisher ungeklärter Ursache der Balkon eines Mehrfamilienhauses in Brand. Die Flammen griffen dann auf den Dachstuhl des Wohnhauses über. Auch hier wurde laut Polizei niemand verletzt. Der Schaden beläuft sich auf etwa 100 000 Euro.
Polizei eskortiert werdende Eltern ins Krankenhaus
In Niederbayern haben eine hochschwangere Frau und ihr Mann es an Silvester mithilfe der Polizei gerade noch rechtzeitig in den Kreißsaal geschafft. Beamte bemerkten kurz vor Mitternacht in Deggendorf ein Auto, das mit Warnblinklicht durch die Fußgängerzone fuhr, wie die Polizei an Neujahr mitteilte. Die Polizisten stoppten das Auto - der Fahrer erklärte, dass er seine hochschwangere Frau in die Klinik bringen müsse. Die Beamten eskortierten den Wagen mit Blaulicht und Martinshorn bis ins Krankenhaus. Noch in der Nacht habe sich der Vater bei der Polizei gemeldet und bedankt: Mutter und Kind seien wohlauf.
Auto kracht in Rettungswagen
Bei einem Frontalzusammenstoß eines Rettungswagens mit einem Auto im Kreis Biberach sind zwei Sanitäterinnen schwer verletzt worden. Die beiden Frauen mussten aus ihrem total zerstörten Fahrzeug herausgeschnitten werden, wie ein Polizeisprecher am Sonntagmorgen sagte. Der Unfall auf der B 312 bei Unlingen ereignete sich nicht auf einer Einsatzfahrt. Über den Zustand des Autofahrers und die Unfallursache war zunächst nichts bekannt. Der Sachschaden wurde auf etwa 260 000 Euro geschätzt.