NS-Geschichte:Das KZ-Außenlager unter der Autobahn

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Keine 100 Meter trennen die Autobahntrasse (oben im Bild) vom Standort des ehemaligen KZ, das die Archäologen ausgruben. Diese Aufnahme stammt aus dem Jahr 2022 (Foto: Landesamt für Denkmalpflege/Walgenbach)

Der Bau der A 94 wird bald große Teile eines alten KZ-Außenlagers für immer zerstören. Eine Ausgrabung in letzter Sekunde liefert nun erstmals Einsichten - über ein in Vergessenheit geratenes Stück deutscher Geschichte und das Schicksal 40 jüdischer Kinder. 

Von Patrick Wehner, Pocking

Als im Landesamt für Denkmalpflege 2020 die Alarmglocken anspringen, bleibt nicht mehr viel Zeit. Bis auf wenige Kilometer hat sich der Bau der A 94 bereits an eine Stelle herangearbeitet, an der deutsche Geschichte verborgen liegt: das KZ-Außenlager bei Pocking. Zufällig war einer Archäologin, die alte Nazi-Luftwaffenstützpunkte erforscht, auf einer US-Luftbildaufnahme vom April 1945 eine Ansammlung von Baracken aufgefallen. Der Autobahn-Bau wurde vorläufig gestoppt, 2022 begannen die Ausgrabungen. Sie brachten Einsichten in ein Lager, das ironischerweise ohne die drohende Zerstörung seiner Überreste wohl nicht so bald erforscht worden wäre.

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