Penzberg:Standort für ein "bundesweites Leuchtturmprojekt"

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Die Fraunhofer-Gesellschaft wird ein Zentrum für Pandemieforschung in Oberbayern eröffnen. In drei Jahren sollen rund 50 Wissenschaftler dort ihre Arbeit aufnehmen.

In der oberbayerischen Kleinstadt Penzberg (Landkreis Weilheim-Schongau) plant die Fraunhofer-Gesellschaft ein neues Institut für Immun-, Infektions- und Pandemieforschung. In spätestens drei Jahren sollen die Forscher ihre Arbeit in einem Neubau im Industriepark Nonnenwald aufnehmen. Finanziert wird das Vorhaben von Bund und Land Bayern. 40 Millionen Euro hatte der Haushaltsausschuss des Bundestags im vergangenen Jahr für das Pandemieforschungszentrum bewilligt. Weitere 30 Millionen Euro stellt der Freistaat in Aussicht. Zehn Millionen Euro Fördermittel hat Bayerns Wirtschaftsministerium bereits 2020 zugesagt.

Bei einer Pressekonferenz am Dienstag präzisierten die Verantwortlichen die Pläne. Dies sei ein großer Tag, sagte Alexander Dobrindt, der CSU-Landesgruppenchef im Bundestag und Wahlkreisabgeordnete.

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Von Sven Loerzer

Penzberg werde Standort eines "bundesweiten Leuchtturmprojekts". In Penzberg möchte die Fraunhofer-Gesellschaft immunologische Infektions- und Pandemieforschung betreiben. Der Standort sei als Ergänzung zu den Fraunhofer-Einrichtungen in Hamburg (immunologische Biomarkerforschung), Potsdam (digitale Diagnostik) und Berlin (Allergologie) zu sehen, sagte Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft. 50 Wissenschaftler sollen in Penzberg forschen. Hierzu holt sich die Gesellschaft Partner: zum einen die medizinische Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), zum anderen das Pharmaunternehmen Roche mit Standort in Penzberg. Neugebauer rechnet damit, dass sich in Zukunft weitere Firmen, insbesondere Start-Ups im Nonnenwald und der Region ansiedeln werden. So entstehe ein Forschungscluster, das international von Bedeutung sein werde, sagte der Fraunhofer-Präsident.

Gemeinsam mit Roche möchten Fraunhofer und LMU neue Produkte entwickeln, die dabei helfen, das menschliche Immunsystem zu stärken. Wie wichtig dieses Feld sei, habe die Corona-Pandemie unter Beweis gestellt, sagte Thomas Gudermann, Prodekan der medizinischen Fakultät der LMU. "Es ist wichtig, dass wir tiefere Einblicke gewinnen."

© SZ vom 20.01.2021 / veca - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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