Bildungspolitik:Bayern-SPD stellt Paket gegen Lehrermangel vor

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Die Grünen wollen die Bildungschancen in Bayern verbessern, dafür brauche es einen sogenannten Sozialindex. (Foto: Armin Weigel/dpa-tmn)

Mehr Geld für Quereinsteiger und bessere Angebote für Pensionäre: Mit welchen Ideen die Sozialdemokraten das Personalproblem an Schulen lösen wollen.

Von Maximilian Gerl

Mehr Plätze an den Unis, bessere Bedingungen für Quereinstieg oder Rückkehr sowie mehr Verwaltungsangestellte an den Schulen: Mit einem sogenannten Lehrkräftegewinnungspaket will die Bayern-SPD den Lehrermangel im Freistaat lindern. Dieser sei "eklatant", sagte Simone Strohmayr, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion, am Montag bei der Vorstellung des Pakets im Landtag. Laut einem Gutachten, das man in Auftrag gegeben habe, fehlten im laufenden Schuljahr gut 4000 Lehrkräfte. Dies werde sich bis zum Jahr 2025 wohl noch verschlimmern.

Um das Problem kurz- und langfristig zu bekämpfen, hat die SPD zehn Einzelvorschläge gebündelt. Neu sind nicht alle; manche greifen Pläne der Staatsregierung auf, andere gehen darüber hinaus. Zum Beispiel wird ein Konzept gefordert, wie die Angleichung der Lehrer-Einstiegsgehälter auf A 13 genau vonstatten gehen soll. Ähnlich wie die Staatsregierung will die SPD außerdem mehr Verwaltungskräfte an den Schulen, die Lehrkräfte Organisatorisches abnehmen sollen.

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Vor allem die Grund- und Mittelschulen müssten die 400 im Haushaltsentwurf vorgesehenen Stellen erhalten. Für Entlastung könnten auch unter anderem mehr Studienplätze an den Hochschulen sorgen - sowie bessere Angebote an Pensionäre, damit sie für ein paar Stunden im Unterricht aushelfen. Und um den Lehrberuf für Quereinsteiger aus der Wirtschaft finanziell attraktiver zu gestalten, sollen diese mehr Geld während des zweijährigen Referendariats erhalten.

Kein Plan ist dagegen für die SPD, Lehrkräfte aus anderen Bundesländern abzuwerben, wie es Ministerpräsident Markus Söder (CSU) angekündigt hat. Das sei ein "unsolidarischer Tabubruch" und "bildungspolitischer Raubzug", sagte Strohmayr. Auch die virtuell in den Landtag zugeschaltete Henrike Paede, stellvertretende Vorsitzende des Bayerischen Elternverbands, kritisierte das aus ihrer Sicht "unglaubliche" Vorhaben: "Andere Bundesländer haben auch Eltern." Früher seien im Freistaat Referendare mit guten Abschlüssen abgewiesen worden, sagte Paede. "Das Sparen damals kommt uns jetzt teuer zu stehen." Immer wieder fiele deshalb Unterricht aus.

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