Natur und Umwelt:Verschollene Kurzohrmaus in Bayern wieder aufgetaucht

Es gibt sie doch noch: Die Bayerische Kurzohrmaus in einer Lebensfalle. (Foto: David Stille/dpa/Bayerisches Landesamt für Umwelt)

Laut Landesamt für Umwelt ist eine der unterirdisch lebenden Wühlmäuse in Oberbayern in eine Falle getappt. Die Art wurde erstmals 1962 im Freistaat gesichtet und deshalb "Microtus bavaricus" benannt.

Kaum entdeckt, galt sie schon wieder als verschollen: Nun haben Fachleute die seltene Bayerische Kurzohrmaus hierzulande erneut aufgespürt. Eine dieser unterirdisch lebenden Wühlmäuse tappte in Oberbayern in eine Lebendfalle, wie das Landesamt für Umwelt (LfU) am Mittwoch in Augsburg mitteilte.

Eine DNA-Analyse des Kots ergab, dass es sich tatsächlich um ein Exemplar des kleinen Säugers handelt. Das LfU spricht von einem Sensationsfund. Die Art wurde 1962 erstmals in Bayern entdeckt und deshalb "Microtus bavaricus" benannt. Doch danach gelang es trotz mehrfacher Suche jahrzehntelang nicht mehr, die Maus mit den auffällig kleinen Augen und den fast vollständig im graubraunen Fell verborgenen Ohrmuscheln in Bayern zu entdecken.

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Später fand man im Rofangebirge im österreichischen Tirol einige Exemplare, die für die Erhaltungszucht in Zoos kamen. Schließlich brachten Wildkameras 2022 und 2023 erste Hinweise, dass Kurzohrmäuse in Bayern noch vorkommen könnten. "Mit einer auffallenden Häufung von Aufnahmen potenzieller Bayerischer Kurzohrmäuse aus dem Sommer 2023 bei Mittenwald schien die Sensation plötzlich greifbar", teilte Biologe Simon Ripperger mit. Im Herbst gelang dann dank der Maus aus der Lebendfalle der Artnachweis.

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