Bayerische Landesregierung:Corona-Krise belastet Koalition

FW-Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger räumt Spannungen mit der CSU ein

Das Corona-Krisenmanagement hat die Zusammenarbeit der schwarz-orangen Koalition nach Ansicht von FW-Chef Hubert Aiwanger belastet. "Nach wir vor gilt, wir ergänzen uns gut, aber es stimmt, dass wir jetzt gegenseitig etwas robuster auftreten. Wichtig ist das Grundvertrauen, aber wie in einer Beziehung sind auch Bewegungsfreiheit für Beine und Ellbogen wichtig", sagte der Vize-Regierungschef und Wirtschaftsminister.

Die CSU sei durch ihre Rolle in Berlin anderen Zwängen ausgesetzt als die FW, wodurch Spannungen in die Koalition hereingetragen worden seien, betonte Aiwanger. "Medial waren wir gezwungen, uns deutlicher zu Wort zu melden. Der Fokus lag ausschließlich auf Söder, unsere treibende Rolle bei vielen Öffnungen ist nicht rübergekommen." Und die FW legten am Sonntag nach: Sie forderten, vor Fronleichnam die Auflagen für Handel und Tourismus weitgehend aufzuheben. "Wir wollen erreichen, dass die Reisebeschränkungen und extrem strengen Regelungen zum Infektionsschutz vor dem 11. Juni deutlich gelockert werden", sagte Fraktionschef Florian Streibl. Die Grenzen zu Österreich, Tschechien und Italien seien für Deutsche offen - umgekehrt aber nicht. Bayerns Hoteliers müssten "hilflos der Karawane an Urlaubern hinterhersehen, die Richtung Süden und Osten rollen und dort in Hotels einchecken, die Spa- und Wellness-Bereiche öffnen dürfen".

© SZ vom 08.06.2020 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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