Energiewende:Naturschützer sind gegen neue Wasserkraftanlagen

Verbände wie der WWF und der Bund Naturschutz kritisieren vor allem die angeblich große Bedeutung kleinerer Wasserkraftwerke, deren Bedeutung die Staatsregierung bislang immer wieder hervorhob.

Naturschutzverbände wollen keinen Neubau von Wasserkraftanlagen mehr im Freistaat und fordern eine Renaturierungs-Offensive in Flüssen. Die energiewirtschaftliche Bedeutung kleiner Wasserkraftwerke werde übertrieben und ihre negativen Auswirkungen für Gewässer und Artenvielfalt ausgeblendet, kritisierten der Bund Naturschutz in Bayern, der Landesbund für Vogelschutz, der Landesfischereiverband, WWF Deutschland und der Bayerische Kanu-Verband am Montag.

Warnungen der Staatsregierung, Kürzungen im Kleinwasserkraftsektor würden die bayerische Energiewende ausbremsen, führten in die Irre. Der Kleinwasserkraftsektor in Bayern produziere mit gut 4000 Anlagen von unter 1 Megawatt Leistung nur 1,5 Prozent des bayerischen Stroms. Die von der Staatsregierung genannte Zahl von 170 neu zu bauenden Windkraftanlagen zum Ersatz der Kleinstwasserkraftanlagen sei viel zu hoch gegriffen, kritisierten die Verbände.

Abgesehen von der Modernisierung bestehender Anlagen sei das Ausbaupotenzial der Wasserkraft in Bayern weitgehend ausgeschöpft. Die Wasserkraft habe den Einbruch der Wanderfischpopulationen mitverursacht. Statt letzte Fließwasserstrecken zu opfern, sollte die Staatsregierung die Flüsse als Erholungsräume für Mensch und Natur stärken.

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Von Christian Sebald

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