Umweltpolitik:Staatsregierung sieht Fehler in Zwischenbericht zu Atom-Endlagern

Vor einem halben Jahr hatte der Bericht der Bundesgesellschaft für Endlagerung für Kritik gesorgt. Nun verlangt Umweltminister Glauber von der Bundesbehörde, ihre Einschätzung zur Eignung bayerischer Gebiete zu korrigieren.

Die bayerischen Behörden sehen erhebliche Fehler in dem Zwischenbericht zur Suche eines atomaren Endlagers. Dies geht aus einer Stellungnahme des Geologischen Dienstes des Landesamtes für Umwelt (LfU) hervor. Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) verlangt daher von der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE), dass diese ihre Einschätzung zur Eignung bayerischer Gebiete für ein mögliches Endlager korrigiert.

"Bayern begleitet die Endlagersuche in Deutschland konstruktiv, aber auch kritisch", sagte Glauber am Mittwoch auch im Hinblick auf den zehnten Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Fukushima. Am 11. März 2011 hatte ein Tsunami in Japan zu der Nuklearkatastrophe geführt.

Vor einem halben Jahr hatte der BGE-Zwischenbericht insbesondere im Freistaat für viel Kritik gesorgt. Dem Bericht zufolge sind etwa zwei Drittel der Landesfläche geologisch für das angestrebte Endlager unter Tage für hoch radioaktive Abfälle geeignet. Damit wies Bayern im Verhältnis deutlich mehr geeignete Flächen aus als Deutschland insgesamt.

Nach Ansicht des LfU hat die Bundesbehörde für insgesamt sechs Gebiete in Bayern falsche Annahmen aufgestellt. Beispielsweise sei ein Gebiet mit Tongestein deutlich zu groß bemessen gewesen. "Die Kritikpunkte müssen zeitnah von der BGE berücksichtigt und die betroffenen Gebiete schnellstmöglich aus dem weiteren Verfahren ausgeschlossen werden", sagte Glauber.

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