Artenvielfalt:Gemeinsam für die Gelbbauchunke

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Die Gelbbauchunke wird auf der Roten Liste als stark gefährdet geführt. (Foto: M. Kuehn/Imago)

Seit sechs Jahren kooperieren Kies- und andere Rohstoffunternehmen mit dem Umweltverband LBV beim Amphibienschutz. Nun hat Heimatminister Albert Füracker die Initiative mit dem Umweltpreis der Landesstiftung ausgezeichnet.

Von Christian Sebald

Die Gelbbauchunke war einst weit verbreitet in den Bach- und Flusslandschaften Bayerns. Dort hat sie die vielen Tümpel und anderen Kleingewässer besiedelt, die sich im Jahreslauf gebildet haben und wieder ausgetrocknet sind. Mit der Kanalisierung der Bäche und Flüsse und der Trockenlegung der Aulandschaften sind diese Lebensräume selten geworden. Die Folge: Die Bestände der Gelbbauchunke, aber auch von Kreuz- und Wechselkröte, Laubfrosch und anderen Amphibien sind dramatisch gesunken. Und die wenigen Exemplare, die es noch gibt, müssen auf andere Lebensräume ausweichen - auf Steinbrüche, Lehm- und Kiesgruben zum Beispiel. Denn dort bilden sich ebenfalls Tümpel und andere Kleingewässer, die ihnen taugen.

Um den Amphibienschutz in Bayern zu verbessern und auszubauen, haben der Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) und der Bayerische Industrieverband Baustoffe, Steine und Erden (BIV) schon vor sechs Jahren das Projekt "Natur auf Zeit" eingerichtet. In seinem Rahmen verpflichten sich Baustoffunternehmen, den Abbau von Gestein, Kies, Sand und Lehm amphibienfreundlich zu gestalten. Der LBV berät die Unternehmen, legt Artenschutzmaßnahmen für sie fest und setzt sie gemeinsam mit ihnen um. Das Projekt ist sehr erfolgreich. Zugleich zeigt es, wie sehr Amphibien darauf angewiesen sind.

Zählungen zufolge leben inzwischen bis zu drei Viertel der Bestände von Gelbbauchunke und Co. in temporären Lebensräumen, wie die Tümpel in den Abbaustätten von Experten genannt werden.

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Nun ist das Projekt geehrt worden. Am Dienstag haben LBV und BIV dafür den Umweltpreis der Bayerischen Landesstiftung bekommen. Mit der Initiative bewiesen beide Verbände eindrucksvoll, dass Naturschutz und Artenerhalt in Kooperation zwischen Industrie und Naturschutzverbänden gelingen könnten, sagte Finanz- und Heimatminister Albert Füracker (CSU) bei der Verleihung des mit 30 000 Euro dotierten Preises in der Staatskanzlei in München. Die Kooperation ist in der Umweltszene ziemlich einmalig und war anfangs nicht unumstritten. Viele Naturschützer betrachteten die Baustoffindustrie extrem argwöhnisch, weil sie aus ihrer Sicht rücksichtslos bei der Ausbeutung der Bodenschätze verfährt. Inzwischen hat sich das Projekt aber eingespielt.

"Wir freuen uns, dass wir mit der Auszeichnung die vielen bedrohten Amphibienarten ins Scheinwerferlicht rücken können", sagte der Biologe Andreas von Lindeiner, der beim LBV für "Natur auf Zeit" verantwortlich ist. Die oft wenig beachteten Amphibien seien ein wichtiger Teil des Ökosystems. "Unsere Betriebe kümmern sich mit viel Herzblut und Freude um ihr Wohl", erklärte Stephanie Gillhuber, die beim BIV für die Rohstoffsicherung zuständig ist. Aktuell nehmen ungefähr 25 Rohstoffunternehmen mit etwa 50 Standorten an dem Projekt teil. Am Mittwoch wurde im Foyer des Umweltministeriums eine Ausstellung über "Natur auf Zeit" eröffnet. Sie soll durch Bayern touren.

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