Energiepolitik:Aiwanger und die neue Liebe zu den Stromautobahnen

Lesezeit: 3 min

Die neue Stromtrasse durch Bayern verläuft weitgehend unterirdisch - ein ehrgeiziges Vorhaben. Hier die Amprion-Baustelle in Raesfeld, Nordrhein-Westfalen, im Jahr 2014. (Foto: Roland Weihrauch/dpa)

Der bayerische Energieminister hat viele Jahre lang den Bau von Südlink und Südostlink abgelehnt. Nun fordert er auf einmal weitere Kapazitäten für den Freistaat. Der Sinneswandel hat seinen Grund.

Von Christian Sebald

Es soll ja einige Freie-Wähler-Politiker geben, die hoffen, dass ihr Parteichef Hubert Aiwanger mit Beginn der neuen Wahlperiode seine populistische Tonlage zumindest etwas zurückfährt. Bislang deutet aber nichts darauf hin. Im Gegenteil. Als Wirtschafts- und Energieminister Aiwanger nach der Kabinettssitzung am Dienstag die Forderung Bayerns nach einer weiteren Stromautobahn von Norddeutschland in den Freistaat vorstellte, griff er unversehens den Präsidenten der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, persönlich an. Müller sei "grüner Parteigänger", sagte Aiwanger da, "und er hat vielleicht bei vielen Themen eine andere Vorstellung, als es der Freistaat Bayern hat". Der Grund der Attacke: Bisher sehen offenkundig weder die Netzbetreiber noch die Bundesnetzagentur einen tatsächlichen Bedarf für eine weitere Stromautobahn nach Bayern.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusExklusivNeue Studie
:Zehn Maßnahmen - 20 Prozent weniger CO₂

Der Regensburger Forscher Michael Sterner hat ausgerechnet, wie die Staatsregierung in der nächsten Legislaturperiode beim Klimaschutz mit einfachen Mitteln und vergleichsweise wenig Geld vorankommen kann - wenn sie es will.

Von Christian Sebald

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: