Tiere im Autoverkehr:Blitzer erwischt Affen

Lesezeit: 1 min

Wer fährt? Charlie, die Bauchrednerpuppe, oder doch Entertainer Andreas Lang selbst. (Foto: Andreas Lang)

Im Allgäu ist ein Affe geblitzt worden. Zumindest sieht es auf dem Foto so aus. Viele Tiere haben die Ämter schon beschäftigt, eine Taube hat es mal mit 45 km/h zu kurzer Internetberühmtheit gebracht.

Glosse von Florian Fuchs

In Mainz ist vor vielen Jahren mal ein fest installierter Blitzer liebevoll umgestaltet worden, wahrscheinlich haben die Autofahrer am lautesten gelacht, die mit zu hohem Tempo fuhren und eigentlich erwischt worden wären. Vielleicht wäre auch überhaupt niemand erwischt worden, weil sie alle langsamer gefahren sind und geglotzt haben. Jedenfalls hatte jemand die Idee, das Bild eines Affen auf den Blitzer zu kleben und eine Fellhand, die eine Blume reicht. Es sah so aus, als würde ein Orang-Utan in der Kamera hocken, allerdings nicht lange. Der Blitzer war ja nicht mehr funktionstüchtig, da verstehen die Ämter keinen Spaß.

Ein Affe im Blitzer ist kurios, ein Affe, der am Steuer eines Autos geblitzt wird, ist allerdings auch nicht schlecht. Im Allgäu hat Andreas Lang deshalb laut lachen müssen, als er eigentlich unangenehme Post bekam: 30 Euro Bußgeld, weil er innerorts zu schnell gefahren ist. Auf dem Blitzerfoto jedoch sah es so aus, als würde sein Affe am Steuer sitzen. Lang selbst schaut etwas verdutzt hinter dem Tier hervor.

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Lang ist im Nebenberuf Zauberer und Entertainer, als "Magic Dresi" tritt er auch mit einer Bauchrednerpuppe auf, dem Affen Charlie, der in seinem Auto als Glücksbringer einen angestammten Platz hat - in der Mitte vom Armaturenbrett. Gestellt ist das Bild nicht, beteuert Lang, er will den Bogen allerdings auch nicht überspannen. Einspruch gegen die 30 Euro wird er nicht einlegen, es sollte auch relativ leicht sein, ihm nachzuweisen, dass nicht Affe Charlie, sondern Entertainer Lang am Steuer saß.

Der Affe war also nur eine Puppe, allerdings sind auch schon öfter echte Tiere geblitzt worden, ob im Allgäu oder anderswo. Pferde galoppieren gerne mal zu schnell, innerorts sind auch Vögel anfällig für eine Verwarnung: Papageien zum Beispiel, vor allem aber Stadttauben. Eine hat es mal zu kurzer Internetberühmtheit gebracht, als sie statt der erlaubten 30 Stundenkilometer mit Tempo 45 durchgerauscht ist.

Das hätte natürlich ein fettes Bußgeld gegeben, der Vogel war auf dem Blitzerfoto auch bestens zu erkennen. Allerdings hapert in diesen Fällen mangels Kennzeichen bislang die Identifizierung. Die Taube blieb unbehelligt - sie sollte sich aber besser nicht noch einmal erwischen lassen.

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