Nashorn-Geburt:Überraschender Nachwuchs bei den Nashörnern im Augsburger Zoo

Noch hat der Nachwuchs von Nashorn-Mutter Wiesje im Augsburger Zoo keinen Namen. (Foto: Zoologischer Garten Augsburg GmbH)

Mit einer Geburt hatten die Tierpfleger erst Ende des Jahres gerechnet. Doch sie sind erleichtert: Im Gegensatz zu einer Tragödie vor zwei Jahren kümmert sich die Mutter vorbildlich.

Von Florian Fuchs, Augsburg

Bisher hat das Junge nur den Stall kennengelernt - draußen ist es noch zu kalt. Sobald es am Wochenende oder spätestens nächste Woche aber wärmer wird, darf der neueste Bewohner des Augsburger Zoos das Außengehege kennenlernen. Bereits Anfang der Woche hat Wiesje, ein fünf Jahre altes Nashorn, das erst 2020 aus einem Zoo in Arnheim aus den Niederlanden gekommen ist, ein Junges zur Welt gebracht. Das hat der Augsburger Zoo nun mitgeteilt. "Für eine Erstgebärende kümmert sie sich vorbildlich um den kleinen Jungen und sie ist unglaublich entspannt", heißt es in einer Mitteilung.

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Das ist keine Selbstverständlichkeit, wie die Pfleger 2021 zu ihrem Leidwesen erfahren mussten. Damals hatte ein Nashorn namens Kibibi ein Junges geboren, es aber nicht angenommen. Sie ließ das kleine Nashorn nicht trinken, bis es schließlich so geschwächt war, dass der Zoo es einschläfern lassen musste. Es mit der Flasche großzuziehen, wie es der Zoo fünf Jahre zuvor bereits mit einem kleinen Bullen gemacht hatte, war in diesem Fall nicht möglich. Es hätte keinen gleichaltrigen Artgenossen gehabt und insofern alleine aufwachsen müssen - es wäre deshalb kaum je in eine Herde einzugliedern gewesen.

Das Neugeborene der Nashorn-Mutter Wiesje hat diese Probleme nicht, auch wenn es für den Zoo völlig überraschend zur Welt kam. Nachdem sie im April 2022 einen Deckakt beobachtet hatten, rechneten die Mitarbeiter eigentlich erst Ende des Jahres ernsthaft mit einer Geburt.

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