21. Spieltag der Bundesliga:Schalker Dusel, Stuttgarter Frust

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Beste Laune in Leverkusen: Schalke gewann am Samstagabend 2:1. (Foto: Bongarts/Getty Images)

Die Gelsenkirchener rücken mit einem knappen Erfolg in Leverkusen an die direkten Champions-League-Plätze heran. Stuttgart rutscht mit der sechsten Niederlage in Serie noch tiefer in die Krise. Bremen bejubelt das Tor eines Neulings. Bayern siegt deutlich, verliert aber den zweifachen Torschützen Shaqiri.

Bayer Leverkusen - FC Schalke 04 1:2

Klaas-Jan Huntelaar hatte dann doch noch ein Statement zu machen. Gerade hatte sein Kollege Felipe Santana in Leverkusen per Eigentor das 1:1 erzielt, was dem Spiel eigentlich ein gerechtes Ergebnis verpasst hätte - und dann segelte dem Holländer ein Flankenball so formschön auf den Hinterkopf, dass der Schalker quasi treffen musste. Es war das 2:1 für die Gelsenkirchener und dabei blieb es. Ein erstaunlicher Schlusspunkt einer Partie, die den Gästen etwas märchenhaft vorkommen musste.

Mit dem Erfolg hat S04 seine Siegesserie fortgesetzt und ist nun ein ganz veritabler Kandidat für einen Champions-League-Platz - und zwar einen direkten, ohne Qualifikation. Vor 30.210 Zuschauern hatte Leon Goretzka die Gäste in Führung geschossen, danach hatte Filipe Santana (66.) mit einem Eigentor für das zwischenzeitliche 1:1 gesorgt. Mit dem vierten Erfolg im vierten Rückrundenspiel verkürzte Schalke den Rückstand auf den Tabellen-Zweiten aus Leverkusen auf nur noch drei Zähler.

"Wir hatten uns vorgenommen, viele lange, hohe Bälle nach vorne zu spielen und dann abzulegen", erklärte Huntelaar die entscheidende Szene, "und dann kam der Ball perfekt von Farfan, da müsste ich nur den Kopf hinhalten." Dass die Schalker nun an Bayer und Platz drei dran sind, freute den Siegtorschützen besonders: "Klar, das war unser Ziel, das ist sehr schön für uns heute."

Weniger schön hatte der Tag für Leverkuserns Sidney Sam begonnen. Bayer-Coach Sam Hyypiä verzichtete freiwillig auf den Nationalspieler, weil der Angreifer im Sommer zum Rivalen nach Schalke wechselt. "Ich möchte ihn und uns schützen", begründete der Finne die ungewöhnliche Maßnahme, die sich nicht auszahlte. Zudem fiel auch Eren Derdiyok (Muskelfaserriss) aus. Sams Position übernahm Gonzalo Castro, neu in die Elf kam Sebastian Boenisch. Bei den Königsblauen fehlten neben Kapitän Benedikt Höwedes auch Atsuto Uchida (Muskel- und Sehnenverletzung) sowie Chinedu Obasi (Muskuläre Probleme). Den Gästen aus Gelsenkirchen war das Selbstbewusstsein der drei vorangegangenen Rückrundensiege anzumerken.

In der Anfangsphase kontrollierten sie die Partie. Doch nach gut zehn Minuten taute Bayer auf und erspielte sich die ersten guten Chancen. Gleich zweimal musste sich Schalke-Keeper Ralf Fährmann gegen Stefan Kießling (11.), der sein 300. Bundesliga-Spiel absolvierte, und Heung Min Son (13.) ganz breit machen, um den frühen Rückstand zu verhindern. Auf der Gegenseite meldete sich erstmals Huntelaar (18.), dessen Kopfball Bayer-Torhüter Bernd Leno aber keine Probleme bereitete. Nur zwei Minuten später vergab Boenisch freistehend per Kopf nach einer Flanke von Roberto Hilbert die bis dato größte Möglichkeit.

Dann kam der große Auftritt von Goretzka, der nach Verletzungs- und Krankheitsproblemen erst zum zweiten Mal in der Schalker Startelf stand. Als Nationalspieler Lars Bender den Ball vertändelte, war der Ex-Bochumer zur Stelle, ließ Philipp Wollscheid stehen und vollendete gekonnt mit einem Heber über Leno zur Schalker 1:0-Führung (28.). Der gerade 19 Jahre alt gewordene Junioren-Nationalspieler machte auf der ungewohnten Position auf der linken Offensivseite nicht nur wegen seines zweiten Bundesliga-Tores ein gutes Spiel und war an vielen gefährlichen Aktionen beteiligt. Leverkusen war nach dem Rückstand aus dem Tritt und brachte zunächst wenig zustande.

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Nach dem Wechsel wogte die Spitzenpartie hin und her. Chancen gab es auf beiden Seiten. Leverkusen drängte auf den Ausgleich, blieb aber immer wieder in der vielbeinigen Schalke-Abwehr hängen oder scheiterte am aufmerksamen Fährmann. Dann überschlugen sich die Ereignisse. Erst unterlief Santana nach einer Ecke von Castro das Eigentor, dann machte Huntelaar per Kopf nach einen Freistoß von Jefferson Farfán den fünften Auswärtssieg doch noch perfekt.

"Für uns ist es heute sehr unglücklich gelaufen, vor allem bei den Gegentoren", sagte Bayer-Verteidiger Philipp Wollscheid. Er schlich mit hängendem Kopf davon - für die Partie in der Champions League gegen Paris St. Germain dürften sich die Leverkusener vor allem eines wünschen: Ein bisschen mehr Glück.

Die Krise des VfB Stuttgart nimmt langsam aber sicher historische Ausmaße an. Die abstiegsbedrohten Schwaben unterlagen am 21. Spieltag der Bundesliga trotz großer Gegenwehr 1:4 (0:1) im baden-württembergischen Derby bei 1899 Hoffenheim und kassierten die sechste Pleite in Serie. Für uns war es ein weiterer Tief- und Rückschlag", sagte VfB-Trainer Thomas Schneider, "es bleibt das Problem, dass wir uns in den Zweikämpfen nicht gut anstellen. Da fehlt es, da müssen wir weiter hart arbeiten."

Damit ist der VfB nur noch eine Niederlage von seinem Negativrekord aus der Saison 1986/87 entfernt. Der Ex-Stuttgarter Sven Schipplock (12. und 66.), Kevin Volland (49.) und Roberto Firmino (90.+2) trafen unter den Augen von Bundestrainer Joachim Löw für Hoffenheim. Antonio Rüdiger war für Stuttgart erfolgreich (78.). Stuttgarts Moritz Leitner (80.) sah wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte. "Das war ein dickes Ding, das meine Mannschaft da rausgehauen hat. Die Spieler haben wie aufgedreht gespielt", lobte TSG-Trainer Markus Gisdol: "Das war eine super Leistung. Dafür werden wir die Jungs belohnen. Am Montag und Dienstag machen wir frei."

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Vor 29.847 Zuschauer in der Rhein-Neckar-Arena hätten die Gastgeber, die am Mittwoch im Viertelfinale des DFB-Pokals am Ligarivalen VfL Wolfsburg gescheitert waren (2:3), eigentlich nach 80 Sekunden in Führung gehen müssen. Nach Vorarbeit von Sejad Salihovic kam Fabian Johnson völlig freistehend zum Abschluss. Der Stuttgarter Rani Khedira rettete aber für seinen bereits geschlagenen Torwart Sven Ulreich kurz vor der Linie.

Die Schwaben, bei denen der gesperrte Ex-Hoffenheimer Vedad Ibisevic und der verletzte Kapitän Christian Gentner fehlten, verbuchten ihrerseits nach sieben Minuten die erste Möglichkeit durch Martin Harnik. Insgesamt war die Begegnung auf dem schwer bespielbaren Boden in der Anfangsphase hart umkämpft, der Derbycharakter kam deutlich zum Vorschein. Das Spiel wogte bei Dauerregen hin und her.

In der zehnten Minute forderten die Hoffenheimer wohl zu Recht einen Elfmeter nach einem Foul von Arthur Boka an Salihovic, die Pfeife von Schiedsrichter Bastian Dankert (Rostock) blieb aber stumm. Die Kraichgauer, bei denen acht ehemalige VfB-Spieler unter Vertrag stehen, ließen sich dennoch nicht beirren und drängten weiter auf die Führung. Nach Vorarbeit von Roberto Firmino staubte Schipplock ab.

Die Stuttgarter, deren Trainer Thomas Schneider im Hinspiel sein Bundesliga-Debüt und den höchsten Einstands-Sieg eines VfB-Trainers (6:2) feierte, waren kurz darauf dem Ausgleich nahe. Jungstar Timo Werner ließ die Chance aber liegen (14.). Danach dauerte es bis zur 33. Minute, ehe die Gäste durch Leitner wieder gefährlich vor dem Hoffenheimer Tor auftauchten. Auf der Gegenseite traf Salihovic aus der Distanz den Pfosten (41.).

Kurz nach dem Seitenwechsel schlugen Hoffenheimer, die ohne den gelbgesperrten Sebastian Rudy auskommen mussten, wieder zu. Nach Vorarbeit von Salihovic erzielte Volland sein achtes Saisontor. Kurz darauf hätte Volland zweimal für die Vorentscheidung sorgen können, er scheiterte aber zweimal an Ulreich (54. und 64.). Schipplock machte es bei seinem fünften Saisontor nach Vorarbeit Firminos besser.

Der 13. Sieg in Folge, seit 46 Spielen ungeschlagen - der FC Bayern marschiert weiter ganz locker und souverän zum 24. Titel. Vier Tage vor dem Achtelfinal-Hinspiel der Champions League beim FC Arsenal gewann München auch gegen den SC Freiburg klar mit 4:0 (3:0) und bleibt völlig unangefochten an der Tabellenspitze.

Auch wenn der Rekordmeister spielerisch nicht immer überzeugen konnte und Trainer Pep Guardiola mit Blickrichtung London einige Stars schonte, reichte es im 21. Saisonspiel im Gegensatz zum Hinspiel in Freiburg (1:1) dennoch zum 19. Erfolg. Schon vor der Pause war die Partie vor 71.000 Zuschauern in der ausverkauften Arena entschieden. Dante (19.), Xherdan Shaqiri mit einem Doppelpack (34. und 42.) sowie Claudio Pizarro (88.) trafen für die Münchner, die auf den verletzten Franck Ribéry und den gesperrten Mario Mandzukic verzichten mussten.

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"Ich bin sehr zufrieden. Es ist unglaublich wie die Spieler sich immer wieder konzentrieren, egal was passiert", sagte Guardiola, "wir haben diesmal nicht super gespielt, aber seriös." Eine schlechte Nachricht gab es dennoch für den Spanier. Gegen den FC Arsenal muss er auf Shaqiri verzichten, der gegen Freiburg einen Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel erlitt. Der Schweizer fällt zwei Wochen aus.

Guardiola hatte nach dem 5:0 im Pokal in Hamburg sein Team gleich auf fünf Positionen verändert. Neben Mandzukic fehlten diesmal zunächst auch Thiago, Mario Götze, David Alaba und Jerome Boateng. Pizarro, Shaqiri, Diego Contento, Javier Martínez und Thomas Müller rutschten dafür in die Startelf. Die Veränderungen führten dazu, dass die Bayern einige Anlaufprobleme hatten - auch deshalb, weil Freiburg aggressiv und früh störte und die Münchner so erst gar nicht zu ihrem gewohnten Spielaufbau kommen ließ. Ein harmloser Schuss von Rafinha (9.) war so in der Anfangsphase die einzige Ausbeute der Bayern.

Die erfolgsverwöhnten Gastgeber hatten sogar Glück, nicht in Rückstand zu geraten, als nach einigen turbulenten Szenen im Strafraum ein Schuss von Matthias Ginter (15.) gerade noch abgefälscht wurde. Das Gegentor folgte aber prompt, als Dante eine Flanke von Contento zum 1:0 per Kopf verlängerte. Das Tor zeigte Wirkung.

Auch wenn die Bayern weiterhin spielerisch nicht glänzten, übernahmen sie nun mehr und mehr die Oberhand - und nutzten gleich die nächste Möglichkeit zur Vorentscheidung. Der Schuss von Shaqiri wurde von Oliver Sorg unhaltbar für SC-Keeper Oliver Baumann abgefälscht. Kurz vor dem Wechsel verzog Arjen Robben nach einem herrlichen Solo den Ball freistehend mit seinem schwächeren rechten Fuss. Besser machte es anschließend erneut Shaqiri, der unter Mithilfe von Müller seinen zweiten Treffer erzielte.

Nach der Pause wurde die Dominanz der Bayern immer größer. Groß anstrengen mussten sie sich allerdings nicht, da die Gegenwehr von Freiburg nachließ. So versäumten es Robben, Müller, Pizarro und Contento bei weiteren großen Chancen, schon nach einer Stunde für einen noch deutlicheren Vorsprung zu sorgen. Jubel bei den Fans gab es trotzdem, als Guardiola in der 61. Minute wie schon in Hamburg die Gelegenheit nutzte, um dem lange Zeit verletzten Bastian Schweinsteiger weitere Spielpraxis zu verschaffen. Der 29-Jährige fügte sich sofort gut ein.

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Pierre-Emerick Aubameyang wird für Eintracht Frankfurt zum Albtraum. Vier Tage nach seinem Siegtor zum 1:0 im Pokal-Viertelfinale leitete der Gabuner mit einem Doppelpack im Bundesliga-Duell den verdienten 4:0 (2:0)-Erfolg von Borussia Dortmund gegen die Hessen ein. Es waren die Saisontore Nummer zwölf und 13 (10. und 21.) für den 24-Jährigen.

Der BVB, für den außerdem Robert Lewandowski (47., Foulelfmeter) mit seinem 14. Treffer der laufenden Spielzeit erfolgreich war, beendete vor 80.100 Zuschauern mit einer überzeugenden Vorstellung seine Negativserie nach zuvor vier Spielen ohne Sieg im heimischen Stadion. Die Eintracht muss weiter um den Klassenverbleib zittern. Für ein Kuriosum sorgte der erst vor zwei Wochen von Partizan Belgrad verpflichtete Milos Jojic. Gerade eingewechselt markierte der Serbe bei seinem Debüt schon nach wenigen Sekunden mit dem ersten Ballkontakt das 4:0 (67.).

Die Frankfurter begannen überraschend offensiv, doch ihr mutiges Spiel dauerte nur etwa fünf Minuten. Danach übernahm der BVB eindeutig das Regiment und kam durch Henrich Mchitarjan (9.) zur ersten großen Chance, als Frankfurts Constant Djakpa unmittelbar vor der Linie klären konnte. Eine Minute später hatte Aubameyang jedoch keine Mühe, einen präzisen Pass von Mchitarjan aus kurzer Distanz zum 1:0 ins Netz zu befördern.

Wie schon am vergangenen Dienstag fanden die Hessen kein wirkungsvolles Mittel gegen das schnelle Umschaltspiel des BVB - und vor allem gegen Aubameyang. Der 24-Jährige stand auch nach einem Eckball von Mchitarjan und dem Abwehrversuch von Frankfurts Torhüter Kevin Trapp goldrichtig und schob den Ball zum 2:0 über die Linie. Nach dem Pokalspiel hatte Frankfurts Trainer Armin Veh seine Mannschaft umformiert. So verzichtete er unter anderem auf die Stammspieler Carlos Zambrano, der sich vier Tage zuvor äußerst hitzige Duelle mit Lewandowski geliefert hatte, und Sebastian Rode.

Nur sporadisch tauchten die Gäste in der Dortmunder Hälfte auf. Die größte Chance der ersten 45 Minuten resultierte aus einem Freistoß von Djakpa, den Nationaltorhüter Roman Weidenfeller jedoch problemlos parierte. Wesentlich angespannter war die Situation vor Eintracht-Torhüter Trapp, wo sich Lewandowski und Sokratis weitere Möglichkeiten boten.

Unmittelbar nach dem Wiederanpfiff ahndete Referee Peter Sippel (München) ein Foul von Djakpa an Lewandowski. Den fälligen Strafstoß verwandelte der Pole selbst zum vorentscheidenden 3:0. Mit ein wenig mehr Glück und Konsequenz hätten die Westfalen das Ergebnis auch nach dem Tor von Jojic durchaus deutlicher gestalten können. Beste Dortmunder waren Aubameyang, Mchitarjan und Lewandowski, aufseiten der Eintracht vermochte niemand annähernd zu überzeugen.

Ein Traumtor von Ludovic Obraniak hat Werder Bremen einen wichtigen Punkt im Kampf gegen den Abstieg beschert. Der Winter-Neuzugang sicherte der Mannschaft von Trainer Robin Dutt mit einem direkt verwandelten Freistoß in der 88. Minute gegen Borussia Mönchengladbach ein glückliches 1:1 (0:1). Raffael (6.) hatte die Gladbacher in einem Spiel mit einer Fülle von Chancen auf beiden Seiten in Führung gebracht.

Werder wartet seit vier Spielen auf einen Sieg und muss weiter um den Klassenverbleib zittern. Die Hanseaten gewannen nur eines ihrer vergangenen zehn Spiele. Auch für die Borussia ist das Unentschieden im Kampf um die Champions-League-Teilnahme eigentlich zu wenig, immerhin holte die Mannschaft von Trainer Lucien Favre aber ihren ersten Punkt in der Rückrunde.

Vor 42.100 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion war dem Gladbacher Führungstreffer von Raffael ein erschütternder Fehlpass von Assani Lukimya vorausgegangen. Der Brasilianer nutzte den Patzer eiskalt und erzielte ohne Probleme seinen zehnten Saisontreffer. Dutt nahm Lukimya, der völlig neben sich gestanden hatte, bereits in der 26. Minute vom Feld. Erst im zweiten Durchgang begann Werder, sich zu wehren. Mit viel Elan und großem kämpferischen Einsatz erspielten sich die Norddeutschen zahlreiche Chancen, doch der Ball wollte zunächst einfach nicht reingehen. Oder Gladbachs Keeper Marc-André ter Stegen parierte glänzend, wie beim Kopfball von Nils Petersen (56.). Doch auch die Gladbacher blieben in einer hektischen Partie stets gefährlich, obwohl Angreifer Max Kruse bei seinem Ex-Klub wenig gelang.

Dutt musste gegen Gladbach weiter auf Kapitän Clemens Fritz (Leistenverletzung) sowie Aaron Hunt (Knie) verzichten. Besonders das Fehlen des Regisseurs und Ideengebers Hunt machte sich bei Werder negativ bemerkbar. Zudem war den Hanseaten die Verunsicherung nach den Negativerlebnissen deutlich anzumerken, besonders im Spielaufbau verloren die Bremer viel zu leichtfertig den Ball. Petersen erarbeitete sich in seinem 50. Bundesliga-Spiel für Werder aber immer wieder gute Möglichkeiten (22., 26. und 42.).

Bei den Gladbachern fehlte Juan Arango wegen Adduktorenproblemen. Trotzdem wirkte das schnelle Kombinationsspiel des Favre-Teams flüssiger als zuletzt. Die Fohlen schalteten nach Ballgewinn blitzschnell um und setzten die Werder-Abwehr unter Druck. Trotz ihrer Überlegenheit fehlte den Gladbachern aber zu oft auch die Konsequenz beim letzten Pass in die Spitze. So blieb die Partie offen, und Obraniak erzielte sein Premierentor.

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