Der FC Bayern in der Einzelkritik:Wie beim Schlendern am Starnberger See

Torwart Manuel Neuer deutet das Motto von Trainer Guardiola auf eigene Weise um, Verteidiger Dante huldigt dem Valentinstag und erzielt erneut ein Tor mit seiner Haarpracht und Arjen Robben erinnert mit seinen Slalomläufen an Olympia. Der FC Bayern beim 4:0 gegen Freiburg in der Einzelkritik.

Aus dem Stadion von Lisa Sonnabend

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Der FC Bayern in der Einzelkritik:Manuel Neuer

1. FC Nuernberg v FC Bayern Muenchen - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Torwart Manuel Neuer deutet das Motto von Trainer Guardiola auf eigene Weise um, Verteidiger Dante huldigt dem Valentinstag und erzielt erneut ein Tor mit seiner Haarpracht und Arjen Robben erinnert mit seinen Slalomläufen an Olympia. Der FC Bayern beim 4:0 gegen Freiburg in der Einzelkritik.

Manuel Neuer: Freute sich in der 19. Minute über die unerwartete Gesellschaft eines gut gelaunten Mannschaftskameraden. Dante kam nach seinem Kopfballtreffer schnurstracks zurück auf seine Position in der Abwehr gesprintet - und so durfte der Torwart endlich einmal einen Torschützen als erstes herzen. Ansonsten deutete Neuer das Motto, das der Trainer für das Spiel ausgegeben hatte ("Viel laufen, laufen, laufen"), um in: "Viel spazieren, spazieren, spazieren". Ging auf und ab, vor und zurück, als promeniere er am Starnberger See. Musste einen Ball kurz vor der Halbzeitpause durchlassen, hatte aber Glück, der Schiedsrichter hatte Admir Mehmedi im Abseits gesehen.

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Der FC Bayern in der Einzelkritik:Diego Contento

Bayern Munich's Contento, Rafinha, Dante and Neuer celebrate a goal during their German Bundesliga first division soccer match against Freiburg in Munich

Quelle: REUTERS

Diego Contento: David Alaba war am Samstagmorgen früh aufgestanden, um Anna Fenningers Goldlauf in Sotschi nicht zu verpassen. Ob dem Trainer aufgefallen war, dass der Österreicher etwas müde in der Fröttmaninger Arena erschienen war oder ob er ihn einfach nur für das Spiel gegen Arsenal schonen wollte? Diego Contento wird der Grund egal gewesen sein, er kam endlich wieder einmal zu einem Einsatz in der Startelf. Fiel zunächst auf durch einen üblen Fehlpass, nach dem das Stadion raunte, und einem Torschüsschen, das über dem Gehäuse vorbeisegelte und für das er Pfiffe bekam. Bereitete dann aber mit einem schönen Pass den Dante-Treffer vor und hatte in der zweiten Halbzeit eine gute Kopfballchance.

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Der FC Bayern in der Einzelkritik:Dante

Bayern Muenchen v SC Freiburg - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Dante: Verschickte am Freitag Valentinstagsgrüße per Twitter, war am Samstag jedoch nicht mehr in Gedanken bei seiner Liebsten, sondern konzentriert auf dem Platz. Fuchtelte als Chef der Abwehrriege so wild mit den Armen wie Pep Guardiola an der Seitenlinie. Sorgte in der 19. Minute für den ersten Treffer der Partie - wie gegen den HSV erzielte er diesen mit seiner Haarpracht. Auch sonst leistete er sich keine Unsicherheiten, die Freiburger hatten aber auch kaum eine knifflige Prüfung für ihn parat.

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Der FC Bayern in der Einzelkritik:Javi Martinez

Bayern Munich's Lahm, Martinez and Neuer save a ball during their German Bundesliga first division soccer match against Freiburg in Munich

Quelle: REUTERS

Javi Martinez: Der teuerste Einkauf der Bundesligageschichte durfte ausnahmsweise mal wieder von Beginn an auf den Platz, in der Innenverteidigung. Bewies, dass dies noch immer nicht seine Lieblingsposition ist. Kam Vladimir Darida mehrmals nicht hinterher und wirkte ab und an verunsichert. Hatte aber Philipp Lahm, der ihm in der Innenverteidigung aushalf - so wie Martinez früher den Rest unterstützte. Nach der Einwechslung von Van Buyten durfte er für ein paar Minuten noch ein wenig höher rücken, in der 85. Minute stand er plötzlich alleine vor Torwart Oliver Baumann - und vergab die 100-prozentige Chance. Eindeutig besserer Mittelfeld-Prellbock als Stürmer.

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Der FC Bayern in der Einzelkritik:Rafinha

FC Bayern München - SC Freiburg

Quelle: dpa

Rafinha: Hatte sich zum Glück keinen Schnupfen geholt, wo er doch nach dem 5:0-Pokalerfolg in Hamburg lange mit nacktem Oberkörper vor den Fans posierte. Spielte wie es Pep Guardiola gewohnt ist und gegen Südafrika voraussichtlich auch Brasiliens Nationaltrainer Luiz Felipe Scolari sehen wird: solide in der Verteidigung, wenn es darauf ankommt und spritzig nach vorne. Träumt auch nach diesem Spiel zurecht weiter von der WM in Brasilien.

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Der FC Bayern in der Einzelkritik:Philipp Lahm

Bayern Munich's Lahm tackles Freiburg's Fernandes during their German Bundesliga first division soccer match in Munich

Quelle: REUTERS

Philipp Lahm: Hat die Kapitänsbinde von Bastian Schweinsteiger wieder zurückbekommen, der sie in der 65. Minute in Hamburg von ihm übernommen hatte. Lahm machte auch sonst da weiter, wo er aufgehört hatte. Zeigte eine für ihn solide Leistung. Half in der Verteidigung mit, hatte aber schon mal mehr Ideen nach vorne. Durfte in der 61. Minute in die Kabine, um mit der Vorbereitung auf das Champions-League-Spiel gegen Arsenal am Mittwoch zu beginnen.

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Der FC Bayern in der Einzelkritik:Toni Kroos

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Quelle: AFP

Toni Kroos: Über seine Stimmung und seinen Handschuhwurf wurde zuletzt so ausgiebig berichtet wie über die fragwürdigen Vorgänge beim ADAC. Gegen den Hamburger SV war Kroos aus der Verbannung zurückgekehrt, nun stand er erneut von Beginn an auf dem Platz. Bedankte sich für seine Begnadigung mit einigen spielöffnenden Pässen und bereitete das 3:0 mit einem traumhaften Zuspiel auf Shaqiri vor. Wirkte zufrieden, hatte auch allen Grund dazu - und an diesem frühlingshaften Nachmittag sowieso keine Handschuhe an, um sie vor die Trainerbank zuknallen.

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Der FC Bayern in der Einzelkritik:Arjen Robben

174450910

Quelle: AFP

Arjen Robben: Der ein oder andere Teamkamerad wird ihn in den vergangenen Tagen aufgezogen haben, dass die deutschen Olympioniken in Sotschi mittlerweile mehr Goldmedaillen gesammelt haben als die Niederländer. Der Sven-Kramer-Kumpel fiel mehrmals derart spektakulär auf den Hosenboden wie sonst nur die Slopestyler in Sotschi. In der 37. Minute schlängelte er sich im Strafraum wie ein Slalomfahrer an allen Freiburgern vorbei. Sah toll aus, führte aber nicht zum Tor. Slalom ist ja auch nicht die Paradedisziplin der Holländer. Robben hätte abspielen sollen, aber vielleicht war er ein wenig beleidigt auf die stichelnden Kameraden.

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Der FC Bayern in der Einzelkritik:Xherdan Shaqiri

FC Bayern München - SC Freiburg

Quelle: dpa

Xherdan Shaqiri: Hat Arjen Robben bestimmt schon darauf hingewiesen, dass sogar die kleine Schweiz mittlerweile mehr Medaillen hat als die Niederlande. So frech wie er ist, spielte er dann auch. War der munterste Bayer auf dem Platz. Dribbelte in der 34. Minute erst Immanuel Höhn, dann Oliver Sorg aus, ehe er aus spitzem Winkel ins kurze Eck traf. Wenige Minuten später nahm er ein Zuspiel von Kroos dankbar an und machte aus kurzer Distanz das 3:0 klar. Durfte in der 61. Minute unter die Dusche. Hätte eine Goldmedaille verdient.

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Der FC Bayern in der Einzelkritik:Thomas Müller

FC Bayern München - Borussia Mönchengladbach

Quelle: Tobias Hase/dpa

Thomas Müller: Wirkte nicht ganz bei der Sache, dachte womöglich viel an seinen Kumpel Felix Neureuther: "Hoffentlich ist es nicht so schlimm" und "Kopf hoch, Felix", hatte er nach dem Autounfall des Skirennfahrers auf seiner Facebook-Seite geschrieben. Müllers Ablenkung war aber nicht weiter schlimm, denn die anderen übernahmen das Toreschießen. Gegen Arsenal sollte er jedoch einen Zacken zulegen - falls er überhaupt in der Startelf steht. Trug blaue Turnschuhe - ob aus Mitleid mit dem HSV, ist nicht überliefert.

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Der FC Bayern in der Einzelkritik:Claudio Pizarro

FC Bayern München - SC Freiburg

Quelle: dpa

Claudio Pizarro: Weil Mario Mandzukic wegen einer fünften gelben Karte gesperrt fehlte, durfte Pizarro das zweite Mal in dieser Saison in die Startelf - wie schon im Hinspiel in Freiburg. Zeigte gleich, dass er der Typ "Klassischer Mittelstürmer" ist und lief nach Anpfiff schnurstracks in den Freiburger Strafraum. Verpasste jedoch die Gelegenheit, auf sich aufmerksam zu machen. Bis auf wenige schöne Zuspiele, zu ungefährlich für einen klassischen Mittelstürmer. In der 88. Minute kam er dann allerdings doch einmal im Strafraum an den Ball - und verwandelte. Wie ein klassischer Mittelfstürmer.

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Der FC Bayern in der Einzelkritik:Bastian Schweinsteiger

Bayern Muenchen v SC Freiburg - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Bastian Schweinsteiger: Kam gegen den HSV in der 65. Minute, diesmal durfte er schon in der 61. Minute auf den Platz. Drei Minuten später bekam er auch gleich wieder die Kapitänsbinde übergestreift, weil Lahm raus durfte. Wurde wieder behandelt wie jeder andere Spiele auch, nicht mehr jedes Mal, wenn er am Ball war, brandete Applaus aus. Der ein oder andere Fehlpass ist noch dabei.

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Der FC Bayern in der Einzelkritik:Mario Götze

Bayern Muenchen v SC Freiburg - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Mario Götze: Kam in der 64. Minute für Lahm und dribbelte gleich spritzig durch den Freiburger Strafraum. Danach machte er es sich jedoch so gemütlich wie zuvor auf der Ersatzbank.

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Der FC Bayern in der Einzelkritik:Daniel Van Buyten

Bayern Muenchen v SC Freiburg - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Daniel Van Buyten: Durfte in der 77. Minute für Robben aufs Feld. Musste in der Woche sicherlich viel Spott der Mannschaftskollegen ertragen. Belgien hat noch keine einzige olympische Medaille.

© SZ.de/jbe
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