Bundestagswahl im Landkreis:Sieben Fragen an sieben Kandidaten

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Wahlplakate der Parteien, die zum Bundestag antreten in der Tölzer Marktstraße. Nicht alle haben Direktkandidaten, sondern nur Landeslisten, etwa die Freien Wähler oder die Piraten. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Sie wollen nach Berlin und dort für die Zukunft Deutschlands arbeiten, für Gerechtigkeit, Demokratie und Frieden. Ihre Chancen sind recht unterschiedlich.

Protokolle: Ingrid Hügenell

Sieben Kandidaten bewerben sich im Wahlkreis 223 Bad Tölz-Wolfratshausen - Miesbach um das Direktmandat in den Deutschen Bundestag allesamt Männer. Sie kann man mit der Erststimme wählen. Wer die meisten Stimmen hat, zieht direkt in den Deutschen Bundestag ein. Im Wahlkreis war das zuletzt immer der CSU-Kandidat.

Über die Zusammensetzung des Parlaments entscheiden die Wähler mit der Zweitstimme. Wer das Direktmandat nicht holt, kann über die Landesliste in den Bundestag einziehen - wenn er denn einen guten Listenplatz hat. Das ist bei Andreas Wagner (Die Linke) der Fall, er ist auf Platz 6. Das könnte klappen, wenn die Linke besser abschneidet als vor vier Jahren. Anders Alexander Radwan: Er hat keinen Platz auf der CSU-Liste, seine Direktwahl gilt aber als sicher - vor vier Jahren holte er das Mandat mit 54,8 Prozent der Stimmen. Zuvor war Ilse Aigner die CSU-Direktkandidatin im Wahlkreis, zu dem bis 2014 auch der Landkreis Starnberg gehörte.

Hannes Gräbner steht zwar auf der SPD-Landesliste, aber auf dem aussichtslosen Platz 44 - momentan hat die bayerische SPD 22 Abgeordnete in Berlin. Für Karl Bär von den Grünen, der schon zum dritten Mal antritt, wird sein Listenplatz 12 vermutlich nicht reichen, momentan sind neun bayerische Grüne im Parlament. Fritz Haugg (FDP) hat den Listenplatz 18, seine Partei ist 2013 nicht wieder in den Bundestag eingezogen. Auch wenn sie es diesmal schafft, wird es für Haugg wohl nicht reichen. Constantin von Anhalt ist auf der AfD-Liste nicht vertreten, und auch Maximilian Stocker hat keinen Platz auf der Landesliste der Bayernpartei. Die wird aller Voraussicht nach aber ohnehin nicht im Bundestag vertreten sein - und das will sie auch gar nicht wirklich. Der Bayernpartei geht es vor allem um die mediale Aufmerksamkeit vor der Wahl.

Allen sieben Kandidaten hat die SZ Bad Tölz-Wolfratshausen die selben sieben Fragen gestellt, alle haben sie beantwortet. Die Fragen sehen Sie hier.

1. Warum sind Sie in die Politik gegangen und warum in Ihre Partei?

2. Was haben Sie in den vergangenen Jahren politisch bewegen können?

3. Was sehen Sie als die größte (bundespolitische) Herausforderung in der kommenden Zeit?

4. Siedlungsdruck, fehlender bezahlbarer Wohnraum, bröckelnde Infrastruktur - was muss, was kann der Bund tun?

5. Wie erklären Sie einem Erst- oder Nicht-Wähler, warum er zur Wahl gehen sollte?

6. Wenn Sie diesmal nicht in den Bundestag kommen, was machen Sie dann in den nächsten vier Jahren? Treten Sie 2021 erneut an?

7. Was wünschen Sie sich für die weitere Entwicklung in Deutschland und wovor haben Sie Angst?

Rechtsanwalt und Diplom-Ingenieur (FH)
:Alexander Radwan, CSU

Für ein stabiles Europa

Referent für Programmkommunikation
:Hannes Gräbner, SPD

Für soziale Gerechtigkeit

Referent für Agrar- und Handelspolitik
:Karl Bär, Grüne

Für Klimaschutz und Artenvielfalt

Volkswirt und Inhaber einer Marketingfirma
:Fritz Haugg, FDP

Für die Integration von Flüchtlingen

Heilerziehungspfleger
:Andreas Wagner, Linke

Für faire Handelsbeziehungen

Brauer und Mälzer
:Maximilian Stocker, BP

Für die bayerische Unabhängigkeit

© SZ vom 16.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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