Umwelt - Jena:Radonmessprogramm für Thüringen startet im September

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Jena (dpa/th) - Im September beginnt in Thüringen ein Messprogramm zur Radonbelastung in Böden und Innenräumen. Die Messungen sollen voraussichtlich im Dezember abgeschlossen werden, teilte das Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz (TLUBN) am Donnerstag in Erfurt mit. Radon ist nach Angaben des Bundesamtes für Strahlenschutz ein radioaktives Edelgas, das man weder sehen, riechen oder schmecken kann. Es entstehe beim radioaktiven Zerfall von Uran. Uran komme zum Beispiel im Erdboden oder in Baumaterialien vor. Über längere Zeiträume eingeatmet steigere es das Lungenkrebsrisiko.

Die einzelnen Radonbodenmessungen dauern nach Angaben des TLUBN jeweils nur wenige Stunden. Dafür seien Bohrungen mit einem Durchmesser von 40 Millimetern und bis zu 1,10 Meter Tiefe erforderlich. Anschließend werde in das Bohrloch eine Bodenluftsonde eingeführt, über die Bodenluft zur Messung abgesaugt wird. Nach erfolgter Messung wird die Sonde den Angaben zufolge wieder entfernt und das Bohrloch verschlossen.

Zudem soll bestimmten Gemeinden die Radonkonzentration in Aufenthaltsräumen im Keller- oder Erdgeschoss ermittelt werden. Dazu werden laut TLUBN sogenannte Exposimeter an freiwillig teilnehmende Haushalte verschickt. Sie sollen für ein Jahr in den Räumen aufgestellt werden. Die Haushalte erhalten nach Abschluss der Innenraummessungen die Ergebnisse mitgeteilt. Die Teilnahme ist kostenlos.

Die Information der Eigentümer der für die Proben ausgesuchten Grundstücke für die Bodenluftmessungen sowie der Aufruf an Haushalte zur Teilnahme an den freiwilligen und kostenlosen Innenraummessungen erfolgt den Angaben nach ab sofort über die Gemeindeamtsblätter oder eine ortsübliche Bekanntmachung.

© dpa-infocom, dpa:220811-99-353402/2

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