Graue Eminenz

Tote Materie? Sind Steine ganz und gar nicht. Sie können wärmen, den Weg weisen – und als Himmelsboten unglaublich wertvoll werden.

19. April 2024 - 4 Min. Lesezeit

Rollend

Wir sehen hier einen rollenden Stein aka Urgestein: Keith Richards, 80, von den Rolling Stones. Deren Mitglieder sind vielleicht nicht steinalt, aber doch schon deutlich in die Jahre gekommen. Bei der Namensgebung soll die Band von dem Song „Rollin’ Stone“ von Muddy Waters inspiriert worden sein. Vielleicht ist es aber auch ganz anders gewesen, denn im Englischen gibt es ein Sprichwort: „A rolling stone gathers no moss“ (Ein rollender Stein setzt kein Moos an), und das wiederum passt zum Vagabundenleben der Band ja perfekt, sie tourt immer noch um die Welt. Steine im kulturellen Kontext, in Gedichten („Der Stein“ von Joachim Ringelnatz) oder Büchern („Im Stein“ von Clemens Meyer): So ganz klar ist nicht zu deuten, wofür sie genau stehen. Aber sie kommen an den erstaunlichsten Stellen vor – im Titel eines der bekanntesten Filme der DDR etwa, „Spur der Steine“ von 1966, der auf einer Großbaustelle spielt. In der Hauptrolle: Manfred Krug als rebellischer Brigadier, ein großspuriger Draufgänger, der die Vorgaben der staatlichen Planwirtschaft infrage stellt. Krug sagte später, seine Darstellung sei „der Gipfel meines Eisberges“ gewesen. Der Film ist heute legendär, er wurde kurz nach seinem Erscheinen von der DDR-Führung aus den Kinos verbannt und als „staatsfeindlich“ eingestuft. Erst Ende 1989 durfte er wieder aufgeführt werden, da war gerade die Berliner Mauer gefallen, die steinerne Grenze mitten durch die Stadt.

Graue Eminenz

Tote Materie? Sind Steine ganz und gar nicht. Sie können wärmen, den Weg weisen – und als Himmelsboten unglaublich wertvoll werden.

Rollend

Wir sehen hier einen rollenden Stein aka Urgestein: Keith Richards, 80, von den Rolling Stones. Deren Mitglieder sind vielleicht nicht steinalt, aber doch schon deutlich in die Jahre gekommen. Bei der Namensgebung soll die Band von dem Song „Rollin’ Stone“ von Muddy Waters inspiriert worden sein. Vielleicht ist es aber auch ganz anders gewesen, denn im Englischen gibt es ein Sprichwort: „A rolling stone gathers no moss“ (Ein rollender Stein setzt kein Moos an), und das wiederum passt zum Vagabundenleben der Band ja perfekt, sie tourt immer noch um die Welt. Steine im kulturellen Kontext, in Gedichten („Der Stein“ von Joachim Ringelnatz) oder Büchern („Im Stein“ von Clemens Meyer): So ganz klar ist nicht zu deuten, wofür sie genau stehen. Aber sie kommen an den erstaunlichsten Stellen vor – im Titel eines der bekanntesten Filme der DDR etwa, „Spur der Steine“ von 1966, der auf einer Großbaustelle spielt. In der Hauptrolle: Manfred Krug als rebellischer Brigadier, ein großspuriger Draufgänger, der die Vorgaben der staatlichen Planwirtschaft infrage stellt. Krug sagte später, seine Darstellung sei „der Gipfel meines Eisberges“ gewesen. Der Film ist heute legendär, er wurde kurz nach seinem Erscheinen von der DDR-Führung aus den Kinos verbannt und als „staatsfeindlich“ eingestuft. Erst Ende 1989 durfte er wieder aufgeführt werden, da war gerade die Berliner Mauer gefallen, die steinerne Grenze mitten durch die Stadt.

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