Umwelt:Es gibt noch Reserven - Wasser sparen im Haushalt

Berlin (dpa/tmn) - Wasser ist in Deutschland kein knappes Gut. Aber man sollte vernünftig damit umgehen - der Umwelt und dem Geldbeutel zuliebe. Gerade Trinkwasser ist wertvoll, betont Sebastian Schönauer vom Arbeitskreis Wasser beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).

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Berlin (dpa/tmn) - Wasser ist in Deutschland kein knappes Gut. Aber man sollte vernünftig damit umgehen - der Umwelt und dem Geldbeutel zuliebe. Gerade Trinkwasser ist wertvoll, betont Sebastian Schönauer vom Arbeitskreis Wasser beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).

In Haushalten sind die Möglichkeiten, den Verbrauch zu optimieren, seiner Meinung nach aber fast ausgereizt. "Mit technischen Mitteln wie sparsamen Duschköpfen und Perlatoren an den Wasserhähnen wurde schon viel erreicht", sagt er. "Damit sinkt der Wasserverbrauch erheblich - und das ohne Komfortverlust."

Trotzdem gibt es noch Reserven. Für die Körperpflege wird im Haushalt das meiste Wasser gebraucht, fand die Vereinigung der Sanitärwirtschaft (VDS) heraus. Danach folgen die Toilettenspülung, das Wäschewaschen und Geschirrspülen. "Hier setzt die Industrie an, um den Wasserverbrauch weiter systematisch zu senken", erklärt VDS-Geschäftsführer Jens J. Wischmann.

In Waschtischarmaturen werden etwa Durchflussbegrenzer eingebaut. Sie lassen bis zu sechs Liter weniger Wasser passieren - in der Minute. Einhebelmischer sind sparsamer als Mischbatterien mit einem Warm- und Kaltwasserhahn, bei denen viel Wasser ungenutzt abfließt, ehe die Wunschtemperatur erreicht ist.

"Besonders effektiv sind Modelle mit einer Durchflussmenge von sechs Litern und weniger pro Minute", so Wischmann. Neue Hand- und Kopfbrausen verbrauchen bis zu 60 Prozent weniger, weil sie dem Wasser mit einer Verwirbelungstechnik Luft beimischen. "Das gute Duschgefühl bleibt dabei erhalten."

Allerdings kann die Technik nicht eingeschliffene Gewohnheiten ändern. "Es muss nicht sein, dass jedes Familienmitglied täglich zehn Minuten unter der Dusche steht", sagt Schönauer. "Mit durchschnittlich etwa 500 Euro pro Jahr oder mehr als 100 Kubikmeter Verbrauch für eine vierköpfige Familie sind die Wasserkosten ein großer Posten im Budget", betont er. "Da lohnt es sich schon, darüber nachzudenken, wie der kleiner werden kann."

Besonders ins Geld geht der Verbrauch von warmem Wasser. "Wer den reduziert, spart zusätzlich noch Energie", sagt Birgit Holfert, Energieberaterin der Verbraucherzentralen in Berlin. Im Alltag gibt es viele versteckte Wasserschlucker: Ein Wannenbad verbraucht so viel Wasser wie fünf Duschen. Beim Zähneputzen wird der Wasserhahn verschlossen und der Abwasch nicht unter fließendem Wasser erledigt.

"Mit dem Bewusstsein, dass Wasser eine wertvolle Ressource ist, die auch ihren Preis hat, kann man viel an seinem Verhalten verändern", sagt Holfert. Öfter mal Duschen statt Baden, Geschirrspüler statt Katzenwäsche unterm Wasserhahn, Waschmaschine und Geschirrspüler vollständig auslasten - alles Schritte, um täglich Wasser zu sparen.

Selbst kleine Handgriffe haben eine große Wirkung: So stellen Holfert zufolge viele Verbraucher die Einhebelmischer am Waschbecken auf die mittlere Position - wahrscheinlich weil es ordentlicher aussieht.

"Aber in dieser Stellung wird jedes Mal automatisch warmes Wasser beigemischt, auch wenn es, wie beim kurzen Händewaschen, gar nicht unbedingt benötigt wird." Wer sich angewöhnt, den Hebel immer auf rechts zu stellen, bekommt zuerst kaltes Wasser und kann dann bei Bedarf warmes dazumischen. Das spart bis zu 30 Euro im Jahr.

Im Sommer kann eine Solardusche im Garten die Dusche im Badezimmer ersetzen. Dann kostet das warme Wasser im besten Fall gar nichts. "Aber auch das ganze Jahr über ist Solarthermie eine gute Idee, um zumindest die Energiekosten bei der Warmwasserbereitung zu sparen", sagt Holfert. Wichtig ist, das warme Wasser von der Sonne nicht nur für die Körperpflege, sondern auch für Geschirrspüler und der Waschmaschine zu verwenden.

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