Technik:Tabletkonsole und Krummdisplay - Die Hardwaretrends der Gamescom

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Köln (dpa/tmn) - PS4 und Xbox One waren letztes Jahr: 2014 regieren auf der Gamescom kleinere, aber nicht minder spannendere Innovationen - vom gebogenen Display über den individuellen Gaming-PC-Boliden bis hin zur Konsole, auf der man unterwegs PC-Titel spielen kann.

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Köln (dpa/tmn) - PS4 und Xbox One waren letztes Jahr: 2014 regieren auf der Gamescom kleinere, aber nicht minder spannendere Innovationen - vom gebogenen Display über den individuellen Gaming-PC-Boliden bis hin zur Konsole, auf der man unterwegs PC-Titel spielen kann.

Leicht bekleidete Tänzerinnen schleudern am Messestand von Nvidia zu lauter Musik Merchandising-Produkte ins Publikum. Es herrscht Party-Stimmung. Die Vorstellung einer der spannendsten Hardware-Neuheiten der diesjährigen Gamescom (noch bis 17. August) geht in dem Spektakel fast unter. Beinahe etwas heimlich wird auf der Rückseite des Standes Shield gezeigt - ein Gerät, das Konsole und Tablet vereint und Spiele in PC-Qualität bietet.

Nvidias Shield mit acht Zoll großem Full-HD-Display ist eigentlich ein Android-Tablet. Im Inneren arbeitet aber Hardware, die auch in Gaming-PCs zum Einsatz kommt. „Es ist eine Erweiterung für den PC“, erklärt Erika Carlsen von Nvidia. „Mit Shield haben Sie all Ihre Spiele immer dabei“. Über WLAN oder das Mobilfunknetz lassen sich unterwegs Spiele vom heimischen PC streamen. Dazu gibt es mehr als 200 für Shield angepasste Android-Spiele. Das Tablet ist aber auch eine tragbare Konsole. An einen Fernseher angeschlossen, können bis zu vier Spieler gleichzeitig über drahtlose Controller miteinander zocken. Shield gibt es in einer WLAN- (300 Euro) und einer LTE-Version (380 Euro). Ein Gamepad kostet rund 60 Euro extra.

Unter Full-HD-Auflösung findet sich heute kaum noch ein Monitor. Neben Modellen mit hochauflösenden 4K-Displays sorgt in Köln ein Modell von Samsung für Aufsehen. Nach Fernsehschirmen haben die Koreaner jetzt auch Computerbildschirme gebogen. Der 27 Zoll große Monitor S27D590C ist leicht gekrümmt, was für gefühlt mehr Nähe zum Spiel sorgt. Das auf der Gamescom gezeigte Modell lässt sich mit zwei weiteren Monitoren zu einem Bildschirm-Halbrund zusammenschalten. Besonders Rennspiele und Flugsimulationen profitieren davon - wenn die Grafikkarte mitspielt. Ab Oktober verfügbar, soll der gewölbte Monitor rund 400 Euro kosten.

Kleinere Schirme - genauer gesagt Smartphone-Displays - stecken in den Virtual-Reality-Brillen von Oculus und Sony. Etwa so groß wie eine Skibrille, bringen sie den Bildschirm nah ans Auge heran und vermitteln ein extrem realistisches Spielerlebnis. Auf der Gamescom sorgt das für lange Schlangen - einige für die Brillen angepasste Spiele gibt es schon. Noch sind sowohl Oculus Rift als auch Sonys Project Morpheus aber nicht marktreif. Später einmal sollen sie rund 300 Euro kosten.

Notebooks waren vor einigen Jahren noch keine Option für engagierte Spieler. Die tragbaren Rechner hatten meistens schwache Grafikkarten und langsame Festplatten. Mittlerweile haben mehrere Hersteller Gaming-Notebooks im Angebot, zum Beispiel Medion. Gleich drei neue Modelle der Erazer-Reihe von 1100 bis 1650 Euro werden in Köln gezeigt - mit SSD-Festplatten, 17-Zoll-Bildschirm und Grafikkarten bis hin zum aktuellen Nvidia-Flaggschiff, der Geforce GTX 880M.

Für Hardcore-Gamer präsentiert CSL eine Messe-Edition des Gaming-PC-Boliden Sprint 5880W8 mit wassergekühltem Achtkernprozessor und doppelter Grafikkarte für Spiele in 4K-Auflösung. „Bis zu 40 Prozent mehr Leistung gegenüber normalen Gamer-PCs sind drin“, sagt Philipp Kraus von CSL. Die Leistung hat aber auch ihren Preis. 3333 Euro nimmt das Unternehmen für eine der Einzelanfertigungen.

Wesentlich kleiner und günstiger sind die Steam-Boxen, die Alienware in Halle 8 vorstellt. Die Alpha-Konsole ist etwa so groß wie ein Digitalreceiver und holt für knapp 500 Euro PC-Spiele über die Steam-Plattform auf den Fernseher. „Zielgruppe sind Leute, die keinen Arbeits-PC, sondern ein Spielgerät für das Wohnzimmer suchen“, sagt Dussan Petras von Alienware. Weil Steam mit seinem eigenen Betriebssystem Steam OS noch nicht so weit ist, läuft die komplett mit einem Gamepad bedienbare Konsole momentan mit Windows 8.1. Wer Tastatur und Maus anschließt, kann sie wie einen PC benutzen.

Ergonomischer, anpassbarer und mit futuristischem Design - dahin geht der Trend bei den Spiele-Mäusen. Moderne Modelle lassen sich mit Extrabauteilen an die persönliche Handform anpassen. Und die Proteus Core von Logitech etwa (rund 70 Euro) erlaubt über ein verstellbare Gewichte eine Veränderung des Schwerpunktes für präzisere Reaktionen. Die Func MS-2 (rund 60 Euro) bietet dagegen Ablageflächen für alle Finger der Hand. „Damit ist sehr langes und ermüdungsfreies Spielen möglich“, sagt Func-Produktmanager Timo Kusion. Die Extratasten der MS-2 ließen sich sowohl für Spiele als auch den Arbeitseinsatz programmieren: „Da sind die Erfahrungen der Langzeit-Gamer in die Bürolandschaft eingeflossen.“

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