Nürnberg:Umweltschützer bringen Ratgeber gegen Insektensterben raus

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Nürnberg (dpa/lby) - Blumeninseln, Samenbomben und keine Pestizide mehr: Der Bund Naturschutz Bayern (BN) hat einen Aktionsleitfaden gegen das Insektensterben herausgebracht. Auf rund 100 Seiten geben die Naturschützer Bürgern, Kommunen und der Politik unter anderem Tipps, wie das Verschwinden von Bienen, Schmetterlingen und anderen Insekten gestoppt werden kann. "Wir befinden uns offensichtlich in einem dramatischen Prozess", sagte der scheidende BN-Vorsitzende Hubert Weiger am Donnerstag in Nürnberg. Das sei auch in der breiten Wahrnehmung angekommen. "Das Insektensterben ist kein Randthema."

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Nürnberg (dpa/lby) - Blumeninseln, Samenbomben und keine Pestizide mehr: Der Bund Naturschutz Bayern (BN) hat einen Aktionsleitfaden gegen das Insektensterben herausgebracht. Auf rund 100 Seiten geben die Naturschützer Bürgern, Kommunen und der Politik unter anderem Tipps, wie das Verschwinden von Bienen, Schmetterlingen und anderen Insekten gestoppt werden kann. „Wir befinden uns offensichtlich in einem dramatischen Prozess“, sagte der scheidende BN-Vorsitzende Hubert Weiger am Donnerstag in Nürnberg. Das sei auch in der breiten Wahrnehmung angekommen. „Das Insektensterben ist kein Randthema.“

Zahlreiche Untersuchungen belegten den Schwund. Die Population von 17 in der Europäischen Union verbreiteten Schmetterlingsarten hat sich laut BN zwischen 1990 und 2011 halbiert. Ursachen seien etwa der Klimawandel, die Rahmenbedingungen der Politik für die Landwirtschaft und der Einsatz des Schädlingsbekämpfungsmittels Glyphosat. Die Zulassungsverfahren für Pestizide müssten endlich transparent werden und Umweltaspekte stärker berücksichtigt, sagte Weiger. „Wir müssen die Fehler der Vergangenheit korrigieren.“

Vom Umweltministerium hieß es: Landwirtschaft und Umweltschutz seien keine Gegensätze. „Bei der Reduktion von Glyphosat werden wir gemeinsam mit der Landwirtschaft Lösungen finden. Ich erwarte hier auch eine deutliche Weichenstellung vom Bund“, sagte Ressortchef Marcel Huber (CSU). Noch in diesem Jahr wolle die Staatsregierung einen umfassenden Bericht zur Lage der Arten im Freistaat vorlegen.

Doch nicht nur eine andere Politik oder Gemeinden mit mehr öffentlichen Grünflächen an Straßenränder seien gefragt. „Jeder Einzelne kann etwas tun“, sagte der BN-Landesbeauftragte Richard Mergner. Indem man etwa im Garten mehr auf Blumenvielfalt setze. Denn: Insekten wie Bienen haben keine Lobby - sie können auch nicht vor Gericht ziehen. Jetzt sei Einsatz nötig.

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