Waldershof:Auswilderung von Habichtskäuzen im Steinwald

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Tirschenreuth (dpa/lby) - Der Habichtskauz soll im Steinwald in der Oberpfalz einen neuen Lebensraum finden. Ab Mittwoch soll eine Gruppe von Jungtieren in der Nähe von Tirschenreuth ausgewildert werden. Zuvor wurden die kleinen Habichtskäuze einige Wochen lang in einem Freilandgehege an das Klima und die Mäusejagd gewöhnt, wie Johannes Bradtka, Vorsitzender des Vereins für Landschaftspflege und Artenschutz in Bayern (VLAB), erläuterte. Der Habichtskauz sei eine wichtige Leitart, in deren Umfeld sich auch andere Lebewesen wie Amphibien, Molche, Spechte, Insekten und Moose ausbreiten.

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Tirschenreuth (dpa/lby) - Der Habichtskauz soll im Steinwald in der Oberpfalz einen neuen Lebensraum finden. Ab Mittwoch soll eine Gruppe von Jungtieren in der Nähe von Tirschenreuth ausgewildert werden. Zuvor wurden die kleinen Habichtskäuze einige Wochen lang in einem Freilandgehege an das Klima und die Mäusejagd gewöhnt, wie Johannes Bradtka, Vorsitzender des Vereins für Landschaftspflege und Artenschutz in Bayern (VLAB), erläuterte. Der Habichtskauz sei eine wichtige Leitart, in deren Umfeld sich auch andere Lebewesen wie Amphibien, Molche, Spechte, Insekten und Moose ausbreiten.

Der Habichtskauz fühlt sich in Mischwäldern besonders wohl, die auch mit Waldwiesenflächen durchsetzt sind. Dort könne er auf Mäusejagd gehen. Die Nager sind seine Hauptbeute. Mit einer Spannweite von bis zu 125 Zentimetern ist er der größte Kauz Mitteleuropas.

Mit dem Auswilderungsprojekt will der VLAB unter anderem Waldbauern dafür sensibilisieren, wie wichtig Wiesenflächen in Wäldern sind, wie Bradtka sagte. Auch für Schulklassen seien der Habichtskauz und sein Lebensraum spannend. Kinder könnten beispielsweise lernen, welche Auswirkung die Ansiedlung einer Art auf andere Arten habe.

Zum Brüten nutze der Habichtskauz Baumhöhlen oder verlassene Greifvogelhorste, aber auch Nistkästen. Im Steinwald, so hoffen die Artenschützer, sollen sich die Jungvögel möglichst schon im kommenden Frühjahr vermehren. Zunächst müssten sich die Tiere jedoch daran gewöhnen, ohne menschliche Hilfe zu leben, sagte Bradtka.

Die Auswilderung dauere in etwa bis zu drei Wochen. Dafür werde das Gehege geöffnet, so dass die Käuze hinaus und hinein fliegen könnten. Anfangs würden die Tiere zudem in der Dämmerung noch gefüttert, um zu lernen, dass sie eben in der Dämmerung auf Mäusejagd gehen müssten.

Zuletzt gab es Habichtskäuze - eine Eulenart - in Deutschland lediglich in Zoos sowie im Nationalpark Bayerischer Wald, aus dem die Jungtiere stammen. Deren Auswilderung im Steinwald ist die erste außerhalb eines Nationalparks. Das Projekt ist über einen Zeitraum von zehn Jahren mit insgesamt 650 000 Euro veranschlagt. Der letzte freilebende Habichtskauz war den Erkenntnissen nach 1926 im Böhmerwald geschossen worden.

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