Die Treibhausgas-Emissionen aus der Verbrennung fossiler Kraftstoffe haben 2018 einen neuen Rekord erreicht. Öl, Kohle, Gas und andere Brennstoffe setzten insgesamt 33,1 Gigatonnen CO₂ in die Atmosphäre frei, wie eine Auswertung der Internationalen Energieagentur IEA ergab. Der Energiebedarf der Welt wuchs um 2,3 Prozent, so stark wie seit einem Jahrzehnt nicht mehr, als sich die Welt gerade von der Finanzkrise erholte.
Mehr als drei Jahre, nachdem sich die Staatengemeinschaft in Paris auf einen Klimavertrag verständigt hat, sieht die Bilanz beim Klimaschutz damit düster aus. Die Zuwächse bei den erneuerbaren Energien, immerhin vier Prozent, reichen noch nicht aus, um das Wachstum im Bereich der klimaschädlichen fossilen Energiequellen zu stoppen. Auch die Fortschritte beim effizienteren Umgang mit Energie blieben 2018 unter den Werten, die nötig wären, um die Erderwärmung zu bremsen.
Vor allem die Nachfrage nach Gas treibt den weltweiten Energieverbrauch derzeit nach oben. In China stieg der Gasverbrauch um 18 Prozent, in den USA um zehn Prozent, der größte Sprung seit den 1950er-Jahren. In Bezug auf die Emissionen ist das nicht nur negativ zu sehen, da Gas etwa in den USA vermehrt Kohle ersetzt. Moderne Gaskraftwerke stoßen immerhin weniger CO₂ aus als Kohlekraftwerke. Doch auch der Kohleverbrauch stieg um 0,7 Prozent leicht an, weil viele Entwicklungs- und Schwellenländer auf diese dreckigste, aber häufig auch günstige Form der Stromerzeugung setzen.
Eine Ausnahme bildet Europa, wo die Emissionen um 50 Millionen Tonnen CO₂ oder 1,7 Prozent sanken. In Deutschland gingen sie sogar um 4,5 Prozent zurück. Hierzulande erlebte die Verbrennung von Kohle und Öl einen Einbruch, während die Stromerzeugung mit erneuerbaren Energien wie Photovoltaik und Windkraft auf den Rekordwert von 37 Prozent im Strommix kletterte. Auch in Großbritannien, Frankreich und Japan fielen die Emissionen. Die erneuerbaren Energien sind weltweit auf Wachstumskurs, allein die Stromerzeugung mit Photovoltaik wuchs im Vergleich zum Vorjahr um 31 Prozent, die Windkraft um zwölf Prozent.
Der Bericht der IEA macht auch mögliche schädliche Wechselwirkungen zwischen Klimawandel und Energiebedarf deutlich. 2018 war das viertwärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen. In den USA führte der heiße Sommer zu einem Sprung beim Stromverbrauch, weil die Amerikaner ihre Klimaanlagen aufdrehten. Ein außergewöhnlich kalter Winter führte wiederum dazu, dass mehr geheizt wurde.