Geschichte - Frankfurt am Main:Für Auschwitz-Überlebende ist Fritz Bauer "Lichtgestalt"

Oswiecim/Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Für Überlebende von Auschwitz und anderen deutschen Vernichtungslagern ist der vor 50 Jahren gestorbene hessische Generalstaatsanwalt Fritz Bauer bis heute eine "Lichtfigur". Das gelte auch 50 Jahre nach dem Tod des Mannes, der den Frankfurter Auschwitz-Prozess initiierte, sagte Christoph Heubner, Vize-Exekutivpräsident des Internationalen Auschwitz-Komitee, der Deutschen Presse-Agentur. "Für mich bleibt Fritz Bauer auch immer eine der prägenden Figuren der Bundesrepublik Deutschland, der uns voller Zorn und Menschenliebe daran erinnert, Bedrohten zu helfen und den Rechtsstaat gegenüber seinen Feinden zu verteidigen." Feinde der Demokratie und des Rechtsstaates gebe es "auch heute genug."

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Oswiecim/Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Für Überlebende von Auschwitz und anderen deutschen Vernichtungslagern ist der vor 50 Jahren gestorbene hessische Generalstaatsanwalt Fritz Bauer bis heute eine "Lichtfigur". Das gelte auch 50 Jahre nach dem Tod des Mannes, der den Frankfurter Auschwitz-Prozess initiierte, sagte Christoph Heubner, Vize-Exekutivpräsident des Internationalen Auschwitz-Komitee, der Deutschen Presse-Agentur. "Für mich bleibt Fritz Bauer auch immer eine der prägenden Figuren der Bundesrepublik Deutschland, der uns voller Zorn und Menschenliebe daran erinnert, Bedrohten zu helfen und den Rechtsstaat gegenüber seinen Feinden zu verteidigen." Feinde der Demokratie und des Rechtsstaates gebe es "auch heute genug."

"Er erhebt sich über die Dunkelheit, die es in Deutschland nach 1945 bei der juristischen Aufarbeitung und Verfolgung der Täter gegeben hat", betonte Heubner. "Fritz Bauer war in der damaligen Situation ein wirklich einsamer Mann. Er hat in einer Umwelt gestanden, die schon Anfang der 50-er Jahre dem Spruch gefolgt ist: "Jetzt muss doch endlich mal Schluss sein!""

Bestürzung, Verbitterung und völlig Unverständnis fühlten die Überlebenden und ihre Nachkommen allerdings nach wie vor angesichts der Tatsache, dass es nicht mehr Juristen wie Fritz Bauer und seine Mitarbeiter gegeben habe. Wenn jetzt noch Ermittlungen gegen mutmaßliche NS-Täter laufen, handele es sich nicht um die Hauptvertreter des nationalsozialistischen Vernichtungssystems. "Was in vielen Jahrzehnten gegenüber den "großen" Tätern versäumt worden ist, das hat man nie mehr eingeholt", sagte Heubner.

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