Berlin:Bundespräsident: Mehr über ostdeutsche Erfahrungen sprechen

Berlin (dpa) - Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat dafür plädiert, die Erfahrungen Ostdeutscher bei der Wiedervereinigung stärker zu bedenken. Viele hätten tiefgreifende Brüche erlebt - "Aufbrüche und Umbrüche, Hoffnungen und Enttäuschungen, Chancen und Zumutungen - wie sie meine Generation im Westen nie kannte", sagte Steinmeier laut vorab verbreitetem Redemanuskript zum 20-jährigen Bestehen der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Dennoch hätten ostdeutsche Erfahrungen bis heute keinen so festen Platz im kollektiven Gedächtnis wie die des Westens. "Das muss sich ändern."

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Berlin (dpa) - Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat dafür plädiert, die Erfahrungen Ostdeutscher bei der Wiedervereinigung stärker zu bedenken. Viele hätten tiefgreifende Brüche erlebt - „Aufbrüche und Umbrüche, Hoffnungen und Enttäuschungen, Chancen und Zumutungen - wie sie meine Generation im Westen nie kannte“, sagte Steinmeier laut vorab verbreitetem Redemanuskript zum 20-jährigen Bestehen der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Dennoch hätten ostdeutsche Erfahrungen bis heute keinen so festen Platz im kollektiven Gedächtnis wie die des Westens. „Das muss sich ändern.“

Die Deutsche Einheit sei weder die eine große Erfolgsgeschichte noch sei sie gescheitert, so der Bundespräsident. Einheit bedeute nicht Einheitlichkeit und schon gar nicht Eintönigkeit. Dies sei bedeutsam für die Erinnerungsarbeit, wie sie die Stiftung leiste.

Bei dem Festakt im Berliner Museum für Kommunikation wollte am Abend neben Steinmeier auch Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) ein Grußwort sprechen.

Die Stiftung wurde auf Beschluss des Bundestages eingerichtet und nahm im November 1998 die Arbeit auf. Seit ihrer Gründung hat sie deutschlandweit rund 3300 Projekte mit knapp 48 Millionen Euro gefördert und mit neun Millionen Euro die Beratung und Betreuung von Opfern der SED-Diktatur unterstützt. 77 Millionen Euro aus dem ehemaligen SED-Vermögen sind das Kapital der Stiftung mit 26 fest angestellten Mitarbeitern.

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