Geschichte - Bautzen:Restitution der wiederentdeckten "Hertie"-Bibliothek

Bautzen (dpa/sn) - Die in Bautzen wiederentdeckte Bibliothek der jüdischen Kaufhaus-Dynastie "Hertie" steht kurz vor der Rückgabe an die Nachkommen. Wie Provenienzforscher Robert Langer sagte, soll die Restitution bis Ende März abgeschlossen sein. Über den weiteren Umgang mit der Bibliothek müssten sich fünf Erben einigen.

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Bautzen (dpa/sn) - Die in Bautzen wiederentdeckte Bibliothek der jüdischen Kaufhaus-Dynastie "Hertie" steht kurz vor der Rückgabe an die Nachkommen. Wie Provenienzforscher Robert Langer sagte, soll die Restitution bis Ende März abgeschlossen sein. Über den weiteren Umgang mit der Bibliothek müssten sich fünf Erben einigen.

Die damals in Berlin ansässige Firma der Nachfahren der "Hermann Tietz & Co. Warenhäuser" wurde Opfer der nationalsozialistischen Machtübernahme 1933, die drei Teilhaber, die Brüder Georg und Martin Tietz und deren Schwager Hugo Zwillenberg, 1934 aus der Unternehmensleitung gedrängt. Nach der Emigration der Familien wurde deren Besitz beschlagnahmt und verkauft, darunter auch die Bibliothek mit gut 4500 Bänden. Diese erwarb 1944 die Reichstauschstelle und brachte sie in Außenstellen im sächsischen Baruth und Drehsa.

Von dort aus verlor sich bisher die Spur der wertvollen Sammlung. Etwa 550 Bücher wurden vor anderthalb Jahren im Rahmen eines Projekts zu NS-Raubgut an der Stadtbibliothek Bautzen entdeckt. Es endet Ende März. 

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