Donnerstag ist ein weiteres Leck an den Nord-Stream-Gasleitungen in der Ostsee entdeckt worden. Ein zweites in schwedischen Gewässern, nachdem schon zwei in der dänischen Wirtschaftszone bekannt waren. Westliche Sicherheitsdienste gehen mittlerweile davon aus, dass das Sabotage war. Nahe der dänischen Insel Bornholm, so zeigen es Luftaufnahmen, sprudeln Gasmassen aus etwa 50 Metern Meerestiefe an die Oberfläche. Denn wie ein Gartenschlauch nach Gebrauch mit Wasser, sind auch Pipelines - auch außer Betrieb - noch mit Gas befüllt. Nach Angaben der dänischen Energiebehörde ist bereits mehr als die Hälfte des Erdgases entwichen, bis Sonntag könnten sie sich ganz entleert haben.
Das sind sehr große Mengen und natürlich "trägt das zur Erderwärmung bei", sagt SZ-Wissenschaftsredakteur Hanno Charisius. Hauptbestandteil der unterschiedlichsten Sorten Erdgas sei immer Methan. Das bleibe nicht so lang wie CO2 in der Atmosphäre, sondern nur etwa zwölf Jahre. "Aber dafür ist die Einwirkung auf die Atmosphäre etwa 25-Mal stärker als die von CO2." Kurzzeitig trage Methan also "sehr viel mehr zur Erderwärmung bei, als wenn man die gleiche Menge CO2 in die Atmosphäre entlassen würde", sagt Charisius weiter.
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