Forstwirtschaft:In Brandenburg beginnt die Borkenkäfer-Saison

Lesezeit: 1 min

Borkenkäferspuren sieht man unter der Rinde eines gefällten Baums. (Foto: Angelika Warmuth/dpa)

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Potsdam (dpa/bb) - Ab April ist Hochsaison für Borkenkäfer in Brandenburg. Wie viel Holz in diesem Jahr bereits durch die Käfer beschädigt wurde, sei bislang noch unklar, weil sich die Befälle an den Bäumen erst später im Jahr zeigten, erklärte ein Sprecher des Umweltministeriums Brandenburg. Die Kälte und Feuchte der vergangenen Monate könnten allerdings zu einer besseren Abwehrfähigkeit der Bäume führen. Eine sichere Prognose sei jedoch nicht möglich.

Die Insekten, die sich unter der Baumrinde ansiedeln, beginnen im Frühjahr mit ihrer Flug- und Schwärmzeit. Dann fressen sich die kleinen Tiere durch die Rinde bis zum sogenannten Bast der Bäume, wo sie wichtige Leitungsbahnen der Pflanze zerstören. Eine Besiedlung durch die verschiedenen Borkenkäferarten kann Bäume schnell absterben lassen. Die Trockenheit der letzten Jahre habe zu einer stark wachsende Population der Käfer geführt. Weil Trockenheit und Hitze die Bäume schwächten, seien sie anfälliger für einen Insektenbefall, hieß es vom Landesbetrieb Forst Brandenburg.

Borkenkäfer besiedeln alle Baumarten. Reine Fichtenwälder sind allerdings stärker betroffen als Mischwälder. Darum fördert das Umweltministerium Brandenburg den Waldumbau zu Mischwäldern. Durch die Vielfalt von Bäumen und Sträuchern werde das Risiko eines flächendeckenden Befalls gestreut, teilte das Ministerium mit.

Die Käfer schnell zu finden sei wichtig, um ihre Ausbreitung frühzeitig zu verhindern. Mitarbeiter des Landesbetriebes Forst kontrollieren nach eigenen Angaben regelmäßig die Wälder und dokumentieren ihre Beobachtungen. Finden sie einen betroffenen Baum, fällen sie ihn. So versuchen sie eine Ausbreitung zu verhindern. Im vergangenen Jahr wurden in Brandenburg rund neun Prozent aller Baumfällungen aufgrund eines Insektenbefalls durchgeführt, wie das Umweltministerium mitteilte.

Laut dem Landesbetrieb sind die Handlungsoptionen jedoch herausfordernd. Bei einer möglichen Fällung müsse etwa berücksichtigt werden, dass mehr Licht in den Wald falle und so wärmeliebende Käfer angezogen werden könnten. Eine zu späte Fällung würde hingegen die Qualität des Holzes mindern. Ein Allheilmittel, Borkenkäferbefall gänzlich und effizient auszuschließen, gebe es allerdings bislang nicht.

© dpa-infocom, dpa:240508-99-956425/3

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: