Menschheitsgeschichte:Wie die frühen Europäer durch die Eiszeit kamen

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Die Forscher untersuchten Fossilien aus ganz Europa. Dieser an der Nordsee gefundene Schädel zum Beispiel gehörte einem Mitteleuropäer von vor etwa 10 000 Jahren, also nach der letzten Kaltzeit. (Foto: National Museum of Antiquities (RMO), Michelle O'Reilly)

Eine große Genomanalyse liefert mehrere Überraschungen: In Europa gab es vor der letzten Kaltzeit mehrere Menschengruppen, die offenbar keinen Kontakt miteinander hatten. Und in Italien starben die Jäger und Sammler wohl aus.

Von Hanno Charisius

Man muss sich das Leben in Europa im Verlauf der vergangenen 100 000 Jahre über weite Strecken als sehr ungemütlich vorstellen. Warme und kalte Perioden wechselten sich ab, die Neandertaler richteten sich in einem Auf und Ab der Temperaturen ein. Vor rund 45 000 Jahren kamen Homo sapiens aus Afrika dazu und blieben, sie lebten mit den Neandertalern gut 5000 Jahre nebeneinander, bis Letztere verschwanden, warum auch immer. Für die Nachkommen der Neandertaler und der neu eingewanderten Menschen hätte es so weitergehen können, wäre es nicht vor etwa 25 000 Jahren zu einem einschneidenden Ereignis auf dem Kontinent gekommen: Während der kältesten Phase dehnte sich das Eis aus dem Norden bis etwa zur Mitte des heutigen Deutschland hin aus, die Berge vereisten, und die Menschen wanderten gen Süden, wo es wohl auch nicht unbedingt gemütlich war, aber wo es sich zumindest überleben ließ.

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Menschheitsgeschichte
:Es war nicht alles schlecht in der Kaltzeit

Selbst als im mittleren Pleistozän Gletscher weite Teile Europas bedeckten, war der Kontinent offenbar weniger lebensfeindlich als gedacht. Das wirft ein neues Licht auf das Leben und Überleben der Neandertaler-Vorfahren.

Von Jakob Wetzel

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